Argonfluorohydrid

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Strukturformel
Allgemeines
Name Argonfluorohydrid
Andere Namen

Argonhydrogenfluorid

Summenformel HArF
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 163731-16-6
Wikidata Q411407
Eigenschaften
Molare Masse 59,954 g·mol−1
Schmelzpunkt

−246 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Argonfluorohydrid ist die einzige bekannte und experimentell nachgewiesene chemische Verbindung des Edelgases Argon. Sie ist sehr instabil und zersetzt sich bei Temperaturen über 27 K (−246,15 °C) in Fluorwasserstoff und elementares Argon.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Argonfluorohydrid wurde erstmals 2000 von einer Arbeitsgruppe um den finnischen Chemiker Markku Räsänen an der Universität Helsinki entdeckt.[1]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Argonfluorohydrid zu synthetisieren, wurde zunächst Fluorwasserstoff in einer Argonmatrix auf einer Caesiumiodidoberfläche bei 7,5 K eingefroren. Diese wurde mit einer Krypton-Gasentladungslampe bei Wellenlängen von 127 bis 160 nm bestrahlt. Dabei dissoziierte ein Teil des Fluorwasserstoffs und bildete Argonfluorohydrid.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Argonfluorohydrid ist sehr instabil. Beim Erwärmen zersetzt es sich schon bei Temperaturen ab 27 K sowie unter UV-Strahlung bei Wellenlängen von 350 bis 400 nm.[1]

Nach theoretischen Berechnungen besitzt das Argonfluorohydrid-Molekül Bindungslängen von 133 pm für die H–Ar- und 197 pm für die Ar–F-Bindung, sowie ein Dipolmoment von 6,51 D.[1]

Nachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung konnte über charakteristische, vor der Reaktion nicht vorhandene Banden im IR-Spektrum bei 435,7, 687 und 1969,5 cm−1 nachgewiesen werden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Leonid Khriachtchev, Mika Pettersson, Nino Runeberg, Jan Lundell, Markku Räsänen: A stable argon compound. In: Nature. 2000, 406, S. 874–876, doi:10.1038/35022551.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.