Q3A (Wohnbautyp)

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Vorderseite eines Q3A-Plattenbaus
Rückseite

Q3A ist das Kürzel für die erste drei-, vier- und fünfgeschossige Großserie in Typenbauweise in der DDR der 1950er und 1960er Jahre. Es steht für Querwandtyp (Nr. 3) Variante A.

Typ Q3A und seine Nachfolger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei diesen Bauten wurden die tragenden Wände aus Betonblöcken gefertigt. Die Zimmerdecke, die aus mehreren Deckenplatten-Elementen bestand, wurde quer zur Längsachse des Häuserblocks aufgelegt. Das nach außen sichtbare Merkmal des Q3A gegenüber anderen DDR-Neubauten seiner Zeit war das Flachdach. Die Q3A-Wohnungen waren zeitgemäß noch mit Ofenheizung ausgestattet. Im Allgemeinen war für die Hälfte der Mietparteien ein Balkon vorgesehen. Erst in der Zeit nach der politischen Wende wurden diese Häuser nachträglich mit zusätzlichen Balkonen ausgestattet.

Die industriell gefertigten Blöcke und Deckenelemente der ersten Häuser wurden im neu errichteten Betonwerk in der Berliner Ostseestraße hergestellt. Weitere entworfene Blockbau-Typen waren IW57 und IW58, doch in erheblich geringeren Stückzahlen noch mit einem klassischen Walmdach.

Kurz nach den im Jahr 1957 erstmals gefertigten und in allen damaligen acht Ost-Berliner Stadtbezirken zu findenden Q3A-Blockbauten, folgte der Entwurf weiterer Bauten in Querwandbauweise. Der Typ der zumeist viergeschossigen QX-Serie wurde nicht mehr aus Blöcken, sondern wirtschaftlicher aus Betonstreifen geplant. Im Hans-Loch-Viertel, der ersten Neubau-Großsiedlung Ost-Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg in Friedrichsfelde, einem Ortsteil des Stadtbezirkes Berlin-Lichtenberg, sind neben einigen Q3A-Blöcken die meisten QX-Häuser zu finden.

Während Q3A in der gesamten DDR gebaut wurde, gibt es die 1961 eingeführte QX-Reihe nur vereinzelt, da sie 1962 bereits wieder zurückgezogen wurde. Anlass war, dass sie variablere Raumbreiten erlaubte, ein Ministerratsbeschluss 1962 jedoch die Verringerung der durchschnittlichen Wohnungsgrößen vorschrieb.[1]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Q3A

  • Grundprinzip: Leichtbetonbau aus Blöcken
  • Masse der Fertigteile: höchstens 0,8 t
  • Abstand der Innenquerwände: 2,40 m und 3,60 m
  • Gebäudetiefe: 10,0 m
  • Dachform: flachgeneigtes Kaltdach mit bituminösen Dachbahnen
  • Balkonanordnung: wenn vorhanden, dann paarweise an der Längsseite
  • In Berlin gebaut: 1957–1969 28.600 Wohnungseinheiten
  • nachfolgende Varianten: IW64 (Typ Brandenburg)

QX

  • Grundprinzip: Leichtbetonbau aus Streifen
  • Masse der Fertigteile: höchstens 1,0 t
  • Dachform: flachgeneigtes belüftetes Kaltdach
  • Balkonanordnung: paarweise und einzeln an der Längsseite
  • In Berlin gebaut: 1959–1964 3300 Wohnungseinheiten

  

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Q3A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Richter: Der Plattenbau als Krisengebiet - Die architektonische und politische Transformation industriell errichteter Wohngebäude aus der DDR am Beispiel der Stadt Leinefelde. Hamburg 2006, S. 36 (uni-hamburg.de [PDF] Dissertation).