Ankyra (Phrygien)

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Ankyra (altgriechisch Ἄγκυρα; lateinisch Ancyra) war eine antike Stadt im Norden Phrygiens, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in Galatien, der heutigen türkischen Hauptstadt Ankara.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem griechischen Geographen und Geschichtsschreiber Strabon war Ankyra eine Kleinstadt oder Burg in der Nähe von Blaudos. Aus Strabons Beschreibungen schließen Archäologen, dass die Ruinen am Ufer des Simav-Sees bei Boğazköy, das früher den Namen Kilise Köy (zu Deutsch Kirchendorf) trug, von der Stadt Ankyra stammen. In der Antike lag Ankyra am Ufer dieses Sees.

Münzprägung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Messingmünze von Ankyra, 198–217 n. Chr., Avers Bildniss des Caracalla, Revers mit Altar, darum Stadtname
Messingmünze von Ankyra, 198–217 n. Chr., Avers Bildniss des Caracalla, Revers mit Altar, darum Stadtname
Messingmünze von Ankyra, 198–217 n. Chr., Avers Bildniss des Caracalla, Revers mit Altar, darum Stadtname

Ankyra war das Zentrum des Abbaitis-Gebiets in West-Phrygien. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurden hier Münzen mit der Aufschrift ΜΥΣΩΝ ΑΒΒΑΙΤΩΝ geprägt. Aus der Regierungszeit Neros stammen Münzen mit dem Stadtnamen Ankyra. Dies könnte zu der Zeit gewesen sein, als der Stadt der Ehrenname Julia beigegeben wurde. Diese Münzen hatten zur Zeit von Nero die Aufschrift ΙΟΥΛΙΕΩΝ ΑΝΚΥΡΑΝΩΝ und danach Poppaea. Auf später geprägten Münzen steht nur noch ΑΝΚΥΡΑΝΩΝ. Die Ankyra-Münzen wurden in der Zeit von Nero bis Philippus Arabs, also ca. 200 Jahre lang geprägt. Einige der Münzen stellen Zeus mit einem Anker dar.[1]

In byzantinischer Zeit war Ankyra ein Suffraganbistum von Laodikeia.[2]

Ankyra wurde nach der Eroberung Anatoliens von den Türken Angir genannt.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barclay V. Head: Catalogue of the Greek Coins of Phrygia (= A Catalogue of the Greek coins in the British Museum. Band 25). British Museum, London 1906, S. xxix–xxxi, Katalog S. 58–68 (online).
  2. John Nesbitt (Hrsg.): Catalogue of Byzantine seals at Dumbarton Oaks and in the Fogg Museum of Art 3. West, Northwest, and Central Asia Minor and the Orient. Washington 1996, ISBN 0-88402-250-1, S. 26 (online).
  3. Germiyanoğulları Beyliği. Abgerufen am 8. Januar 2012.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 39° 9′ N, 28° 52′ O