Flow (2024)

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Film
Titel Flow
Produktionsland Belgien, Lettland, Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 85 Minuten
Stab
Regie Gints Zilbalodis
Drehbuch Gints Zilbalodis,
Matiss Kaza
Produktion Ron Dyens,
Matiss Kaza,
Gregory Zalcman
Musik Rihards Zaļupe
Kamera Gints Zilbalodis

Flow ist ein Animations-Stummfilm von Gints Zilbalodis. Flow setzt seinen Kurzfilm Aqua thematisch und erzählerisch fort. Der Film feierte im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes seine Premiere.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Welt scheint dem Ende geweiht. Eine schwarze Katze hat in einem unbewohnten Haus mitten in einem Wald Zuflucht gefunden. Eines Tages muss die Katze miterleben, wie eine reißende Flut mit verheerender Kraft durch den Wald fegt und ihren Unterschlupf zerstört. Sie findet auf einem Boot Zuflucht, das über das Wasser segelt. Auf diesem hat sich ein Wasserschwein verkrochen, und eine Reihe weiterer Tiere kommen hinzu.

Die Katze muss ihre Angst vor dem Wasser überwinden und lernen, mit den anderen Bewohnern trotz all ihrer Unterschiede zusammenzuarbeiten. Sie lernen, das Boot zu rudern, und treiben durch die Überreste menschlicher Zivilisation, die hin und wieder durch die Wasseroberfläche ragen. Gemeinsam meistern die Katze, der Golden Retriever, der Lemur, der Sekretärsvogel und das Wasserschwein die Herausforderungen und Gefahren dieser neuen Welt und suchen nach bewohnbarem Land.[1][2][3][4]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Gints Zilbalodis, der gemeinsam mit Matiss Kaza auch das Drehbuch schrieb. Zilbalodis übernahm auch die Kamera bei dem 3D-CG-Film. Der lettische Filmemacher ist vor allem für seinen Animationsfilm Away – Vom Finden des Glücks bekannt, der im März 2020 in die deutschen Kinos kam.[1] Bereits in seinem selbstproduzierten, siebenminütigen Animationsfilm Aqua von 2012, bei dem er seine erworbenen Fähigkeiten im Umgang mit Software wie Photoshop, Toon Boom Animate Pro, After Effects, Logic Pro und Final Cut Pro einfließen ließ, erzählte er von einer Katze, deren Lebensraum während einer Naturkatastrophe von einer Flut überschwemmt wird und versuchen muss, sich an ihre neue Umgebung anzupassen. Mit Flow setzt Zilbalodis die Geschichte seines Kurzfilms fort und ergänzt diesen thematisch um soziale Toleranzen.[2]

Die Filmmusik komponierte Rihards Zaļupe.

Die Premiere des Films erfolgte am 22. Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes, wo er in der Reihe Un Certain Regard gezeigt wurde.[5] Kurz zuvor wurde der erste Trailer vorgestellt.[6] Im Juni 2024 wird Flow beim Festival d’Animation Annecy ebenfalls im Wettbewerb gezeigt. Die Rechte für Nordamerika sicherten sich Sideshow und Janus Films.[7]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Blauvelt beschreibt Flow in seiner Kritik bei IndieWire als einen Film voller Gefühl, aber ohne Sentimentalität und einen der bewegendsten Animationsfilme der jüngeren Zeit. Mit den anthropomorphen Tierfiguren der US-Animationsfilme des 21. Jahrhunderts hätten die Tierstars von Flow nichts zu tun. Gints Zilbalodis lasse seine Tiere Tiere sein und sich auch so verhalten. Wegen der Tiefe, die durch die Multiplan-Kamera erzeugt wird, dem Naturalismus, der die Bewegungen der Tierfiguren beinahe an eine Naturdokumentation erinnern lasse, den Umwelteinflüssen wie Regen, Schnee, Waldbränden und wehenden Blättern und seinem beinahe handlungslosen „Kreislauf-des-Lebens“-Thema stehe Flow Walt Disneys Bambi in nichts nach, der unter Animationsfans als Höhepunkt in der Geschichte dieses Mediums betrachtet werde. Der Film lege sogar noch eine Schippe drauf, denn die Tiere in Flow sprechen nicht einmal.[3]

Yannick Bracher schreibt in seiner Kritik für outnow.ch, der Film sei spannend und gehe ans Herz. Nicht nur die Katze, sondern auch die anderen Tiere verfügten allesamt über ausgeprägte Charaktermerkmale, die sie voneinander unterscheiden. Dabei baue der Film tierartspezifische Eigenschaften ein und vemenschliche die Figuren nicht. So spiele die Katze gerne mit sich bewegenden Objekten, und der Hund renne dem Ball nach. Weil der Film komplett ohne menschliches Geschwätz auskommt, erinnere er beispielsweise an das Ghibli-Werk Die rote Schildkröte aus dem Jahr 2016. Dass die Tiere einfach auf ihre eigene Art und Weise kommunizieren, mit Lauten, Gesten und Geräuschen, die sie von sich geben, führe zu lustigen Momenten, da diese Kommunikation nicht immer ganz artenübergreifend aufeinander abgestimmt ist.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Festival d’Animation Annecy 2024

  • Nominierung im Wettbewerb[9]

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2024

  • Nominierung in der Reihe Un Certain Regard

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Animated Features 'Flow', 'The Most Precious of Cargoes' Added to Cannes Selection. In: animationmagazine.net, 22. April 2024. Abgerufen am 23. April 2024.
  2. a b David Cuevas: „Flow“. In: nextbestpicture.com, 22. Mai 2024.
  3. a b Christian Blauvelt: 'Flow' Review: A Cute Kitty Centers One of the Most Groundbreaking Animated Films About Nature Since 'Bambi'. In: indiewire.com, 24. Mai 2024.
  4. https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-reviews/flow-review-animation-gints-zilbalodis-1235908248/
  5. 'Flow' von Gints Zilbalodis, in der Auswahl Un Certain Regard bei den Filmfestspielen von Cannes 2024. In: sortiraparis.com, 23. April 2024.
  6. Gints Zilbalodis Teases „Flow“ ahead of Cannes Debut. In: animationmagazine.net, 15. Mai 2024.
  7. Jeremy Kay: Sideshow, Janus Films acquire Un Certain Regard selection 'Flow'. In: screendaily.com, 22. Mai 2024.
  8. Yannick Bracher: Filmkritik. Triggerwarnung: Büsi-Content. In: outnow.ch, 26. Mai 2024.
  9. Le Festival d’Annecy lève le voile sur sa programmation et sa sélection. In: boxofficepro.fr, 25. April 2024. (Französisch)