Streitkräfte von Myanmar
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Min Aung Hlaing | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 350.000 (Oktober 2021)[1] | ||
Reservisten: | 0 | ||
Wehrpflicht: | Ja | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | Männer 18–35 Jahre Frauen 18–27 Jahre | ||
Haushalt | |||
Militärbudget: | 2,0 Mrd. US-Dollar | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | 2,7 % | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 1941 |
Die Streitkräfte von Myanmar, genannt Tatmadaw (birmanisch: တပ်မတော်), sind das Militär von Myanmar (früher Burma). Sie hatten im Jahr 2019 rund 406.000 aktive Soldaten.[2] Der Militärdienst war bis zum 10. Februar 2024 freiwillig, danach wurde ein Gesetz (People’s Military Service Law) aus dem Jahre 2010 in Kraft gesetzt, welches eine Wehrpflicht vorsieht.[3][4] Die Einführung der Wehrpflicht war die Konsequenz aus der Operation 1027. Bewaffnete ethnische Organisationen hatten Teile des Shan-Staats überrannt und dem Militär große Verluste zugefügt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Streitkräfte von Myanmar werden in der Landessprache Tatmadaw genannt. Sie wurden im Zweiten Weltkrieg als Burma Independence Army gegründet. Zunächst wurden sie von Japan finanziell und materiell im Kampf gegen das Britische Empire unterstützt. Ihr Anführer war Aung San, der zu Kriegsende zu den Alliierten wechselte. Nach der Unabhängigkeit 1948 sah das Militär seine Aufgabe in der Bekämpfung von kommunistischen Aufstandsbewegungen. Im Jahre 1962 putschte das Militär unter General Ne Win das erste Mal. 1988 schlug das Militär einen Putsch nieder, was zu etwa 3000 Toten führte.
Am ersten Februar 2021 übernahm das Militär nach einem Putsch erneut die Macht.[2] Laut UN-Angaben wurden infolge des Putsches Stand September 2021 mehr als 1100 Menschen durch Sicherheitskräfte in Myanmar getötet.[5] Das Militär verschleppte zudem 8500 Menschen, wovon einige vergewaltigt und anderweitig gefoltert wurden. 1600 Soldatinnen und Soldaten desertierten bis Oktober 2021 wegen der Gewalt am eigenen Volk.[1]
Anfang September 2021 bildeten hauptsächlich Abgeordnete der vom Militär entmachteten Nationale Liga für Demokratie eine Schattenregierung und riefen zu einem Volksaufstand gegen das Militär aus. In vielen Gegenden Myanmars bildeten sich daraufhin Bürgermilizen, die dem Aufruf folgten.[5]
Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hauptaufgaben des Militär sind der Erhalt der inneren Sicherheit und der Grenzschutz. Zudem dient es der Bekämpfung von Terrorismus und Aufständen.[3]
Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Streitkräfte bestehen aus dem Heer (Tatmadaw Kyi တပ်မတော် ကြည်း), den Luftstreitkräften (Tatmadaw Lay တပ်မတော် လေ) und der Marine (Tatmadaw Yay တပ်မတော် ရေ). Sie verfügen über etwa 400.000 Soldaten (360.000 im Heer, 20.000 in der Luftwaffe und 20.000 in der Marine). Parallel hierzu existieren noch der Grenzschutz und eine Volksmiliz. Die Polizei untersteht dem Innenministerium, das der Armee jedoch nachgeordnet ist.[3]
Die Armee verfügt über 12 Infanteriedivisionen (Light Infantry Division ခြေမြန်တပ်မ or တမခ kurz LID) und 27 Operations Kommandos (Military Operations Command စစ်ဆင်ရေးကွပ်ကဲမှုဌာနချုပ် kurz MOC). Eine LID oder ein MOC ist jeweils in bis zu 10 Bataillone untergliedert. Seit 2001 besitzt ein Light Infantry Battalion (kurz LIB) offiziell eine Stärke von 857 Mannschaften. Die meisten LIB waren 2024 aber chronisch unterbesetzt. Während die LID landesweit eingesetzt werden ist der Einsatz eines MOC auf eine Region beschränkt.[6] LID's werden primär in der Aufstandsbekämpfung gegen bewaffnete ethnische Organisationen eingesetzt. LIDs sind daher mobil. MOC betreiben primär befestigte, statische Stellungen meistens auf Anhöhen und in strategisch wichtigen Gebieten wie an den Grenzen.
Liste der Heeresdivisionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Light Infantry Division (LID) | Gründungsjahr | Abzeichen | Hauptquartier |
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11. Light Infantry Division | 1988 | Yangon | |
12. Light Infantry Division | Tanintharyi | ||
20. Light Infantry Division | Pakokku | ||
22. Light Infantry Division | 1988 | Hpa-An | |
33. Light Infantry Division | 1984 | Mandalay | |
44. Light Infantry Division | 1979 | Thaton | |
55. Light Infantry Division | 1980 | Kalaw | |
66. Light Infantry Division | 1976 | Prome | |
77. Light Infantry Division | 1966 | Bago | |
88. Light Infantry Division | 1967 | Magway | |
99. Light Infantry Division | 1968 | Meiktila | |
101. Light Infantry Division | 1991 | Pakokku[7] |
Liste der Military Operation Commands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Liste der Military Operation Commands. Für MOC-22 bis MOC-27 sind keine offiziellen Stationierungsorte bekannt.
Military Operation Command (MOC) | Hauptquartier | Staat/Region | Stärke |
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1. Military Operations Command (MOC-1) | Kyaukme | Shan-Staat | 10 LIB |
2. Military Operations Command (MOC-2) | Mong Nawng | Shan-Staat | 10 LIB |
3. Military Operations Command (MOC-3) | Mogaung | Kachin-Staat | 10 LIB |
4. Military Operations Command (MOC-4) | Hpugyi | Yangon-Region | 10 LIB |
5. Military Operations Command (MOC-5) | Taungup | Rakhaing-Staat | 10 LIB |
6. Military Operations Command (MOC-6) | Pyinmana | Mandalay-Region | 10 LIB |
7. Military Operations Command (MOC-7) | Hpegon | Shan-Staat | 10 LIB |
8. Military Operations Command (MOC-8) | Dawei | Tanintharyi-Region | 10 LIB |
9. Military Operations Command (MOC-9) | Kyauktaw | Rakhaing-Staat | 10 LIB |
10. Military Operations Command (MOC-10) | Kyigon | Sagaing-Region | 10 LIB |
11. Military Operations Command (MOC-11) | Loilem | Shan-Staat | 10 LIB |
12. Military Operations Command (MOC-12) | Kawkareik | Kayin-Staat | 10 LIB |
13. Military Operations Command (MOC-13) | Bokpyin | Tanintharyi-Region | 10 LIB |
14. Military Operations Command (MOC-14) | Mong Hsat | Shan-Staat | 10 LIB |
15. Military Operations Command (MOC-15) | Buthidaung | Rakhaing-Staat | 10 LIB |
16. Military Operations Command (MOC-16) | Theinni | Shan-Staat | 10 LIB |
17. Military Operations Command (MOC-17) | Mong Pan | Shan-Staat | 10 LIB |
18. Military Operations Command (MOC-18) | Mong Hpayak | Shan-Staat | 10 LIB |
19. Military Operations Command (MOC-19) | Ye | Mon-Staat | 10 LIB |
20. Military Operations Command (MOC-20) | Kawthaung | Tanintharyi-Region | 10 LIB |
21. Military Operations Command (MOC-21) | Bhamo | Kachin-Staat | 10 LIB |
Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Militär verfügte 2021 über folgende Ausrüstung:[8]
- 81 Kampfflugzeuge
- 27 Transportflugzeuge
- 88 Trainingsflugzeuge
- 5 sonstige Flugzeuge
- 86 Hubschrauber
- 9 Kampfhubschrauber
- 5 Fregatten
- 3 Korvetten
- 1 U-Boot
- 79 Patrouillenschiffe
- 2 Minenjagdboote
- 595 Panzer
- 1700 gepanzerte Fahrzeuge
- 40 Panzerhaubitzen
- 1869 Artilleriegeschütze
- 496 Raketenwerfer
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Georg Fahrion: Myanmar: Wie ein desertierter Offizier gegen die Militärjunta kämpft. In: Der Spiegel. 3. Oktober 2021 (spiegel.de [abgerufen am 3. Oktober 2021]).
- ↑ a b Deutsche Welle (www.dw.com): Myanmars Militär – Der Staat im Staat | DW | 11.02.2021. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
- ↑ a b c Burma - The World Factbook. Abgerufen am 30. März 2021.
- ↑ United Nation Myanmar: Mandatory conscription shows junta’s ‘desperation’, rights expert says
- ↑ a b Gewalt in Myanmar eskaliert – Uno warnt vor Bürgerkrieg. In: Der Spiegel. 23. September 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 23. September 2021]).
- ↑ Global Security Light Infantry Divisions and Military Operations Commands
- ↑ The Tepublic of the Union of Myanmar: ...attacked the No 101 Light Infantry Division in Pakkoku
- ↑ 2021 Myanmar Military Strength. Abgerufen am 30. März 2021.