Tiracon 6V

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Synthesizer
Allgemeines
Name Tiracon 6V
Hersteller Deutschland Demokratische Republik 1949 VEB Automatisierungsanlagen Cottbus
Klangsynthese analog
Zeitraum 1987
Preis (Erscheinungsjahr) 4350,00 M[1]
Eigenschaften
Polyphon ja
Tasten 49, nicht anschlagsdynamisch
Int. Spielhilfen Pitch-, Modulations-Joystick
Schnittstelle(n) MIDI
Sequenzer 250 Töne, 2 Spuren
ROM 100 Klangfarben
RAM bis zu 100 Klangfarben
Ext. Speicher Kassettenrecorder, Datasette

Der Tiracon 6V ist ein 6-stimmiger polyphoner Hybridsynthesizer aus der DDR.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Tiracon 6V erschien 1987 bereits der zweite in der DDR entwickelte und produzierte Synthesizer auf dem heimischen Markt. Produziert wurde er vom VEB Automatisierungsanlagen Cottbus (im VEB Kombinat Automatisierungsanlagenbau) im Rahmen der Konsumgüterproduktion in der DDR.[2] Er war zugleich der letzte in der DDR entwickelte Synthesizer.[3]

Der Funktionsumfang war im Vergleich zu westlichen Produkten auf dem Stand der Jahre 1982/84. Im Gerät sind Konstruktionsmerkmale des Roland Juno-6 und Korg Poly 61 zu finden. Es wurden ca. 1000 bis 1200 Geräte gebaut. Nach der Wende wurde die Produktion rasch eingestellt, jedoch Einzelteile von einem Elektrohändler aus Cottbus weiterhin vertrieben. Heutzutage ist der Synthesizer aufgrund seiner Herkunft ein beliebtes Sammelstück und den niedrigen Produktionszahlen geschuldet entsprechend teuer gehandelt. Einige sind sogar in die USA gelangt.[2]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tiracon besteht aus 3 Platinen:[4]

  • Kanalleiterplatte (KLP), enthält Tongenerator (VCO), Filter (VCF) und Verstärker (VCA)
  • Analogleiterplatte (ALP), auf der 6 KLPs verbaut sind, zudem ein Rauschgenerator und Kopfhörerverstärker
  • Digitalleiterplatte (DLP) u. a. mit einem Z80-Computer und einem D/A-Wandler.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 8-Bit Prozessor U880 (Zilog Z80)
  • VCO Wellenform: Sägezahn 4' & Rechteck 4', 8' und 16' kombinierbar
  • VCF: 24 dB Tiefpass, Resonanz regelbar
  • 3 LFO: je einer für VCO, VCF und Pulsbreite
  • 32 Programmspeicherplätze
  • Sequenzer mit 2 Spuren für 250 Noten
  • Chord-Memory Funktion
  • Anzeige: 6-stelliges 7-Segment-LED-Anzeige[5]

Das Gehäuse bestand aus Metall und zwei Seitenteilen aus Holz.[6] Er wog 14 kg. Die Abmessungen betrugen 900 mm × 345 mm × 110 mm.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage Ingolf Jentzsch - zur person. In: www.kreatives-musikstudio.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2015; abgerufen am 23. September 2015.
  2. a b www.robotrontechnik.de - Die Geschichte der Computertechnik der DDR. Computer in der Musik und im Showgeschäft. In: https://www.robotrontechnik.de/. 4. Januar 2023, abgerufen am 23. Mai 2024.
  3. TIRACON 6V Analog Synthesizer aus der DDR. Abgerufen am 4. August 2020 (deutsch).
  4. Maik S.: Tiracon 6V (DDR-Synthesizer) - Restauration. In: mikrocontroller.net. 23. April 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.
  5. Tiracon 6V. In: www.vermona.de. Archiviert vom Original am 16. September 2015; abgerufen am 23. September 2015.
  6. Cottbus/ Vermona Tiracon 6V GDR Synthesizer. In: matrixsynth.com. 4. Februar 2020, abgerufen am 28. August 2021 (englisch).
  7. Prospekt 2. www.tiracon-6v.de, abgerufen am 24. September 2015.