Ulrich Schneider (Verbandsfunktionär)
Ulrich Schneider (* 14. August 1958 in Oberhausen) ist ein deutscher Soziallobbyist und seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ulrich Schneiders Vater arbeitete als Bierfahrer und als Mitarbeiter einer Wach- und Schließgesellschaft.[1] Schneider studierte an den Universitäten Bonn und Münster Erziehungswissenschaft und promovierte an der Universität Münster.
Beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband war er tätig als Sozialwissenschaftlicher Referent, DDR-Beauftragter, Geschäftsführender Hauptreferent, Geschäftsführer für die Bereiche Grundsatzfragen, Gremien und Kommunikation, bevor er 1999 dessen Hauptgeschäftsführer wurde.[2] Ende Juli 2024 scheidet er aus diesem Amt aus.[3] Schneider trat in Fernseh-Talkshows wie beispielsweise Anne Will auf und war Interviewpartner.[4] Kritisch äußerte sich Schneider über die im Rahmen der Agenda 2010 durchgeführten Reformen.[5][6]
2016 wurde Schneider Mitglied der Partei Die Linke[7], trat aber 2022 wieder aus, nachdem Sahra Wagenknecht in einer Bundestagsrede pro-russische Positionen vertreten hatte.[8] Ende 2023 wurde er Teil der Erneuerungskampagne Eine Linke für alle! der Linken, welche nach dem Austritt von Wagenknecht und neun weiteren Bundestagsabgeordneten aus Linkspartei und -fraktion initiiert wurde[9][10][11], ohne jedoch wieder Mitglied der Partei zu werden.
Schneider ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und musiziert privat in einer Rockband.[12]
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monografien
- Solidarpakt gegen die Schwachen. Der Rückzug des Staates aus der Sozialpolitik. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-80033-0.
- Armes Deutschland. Neue Perspektiven für einen anderen Wohlstand. Westend, München 2010, ISBN 978-3-938060-57-5.
- Mehr Mensch! Gegen die Ökonomisierung des Sozialen. Westend, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-86489-079-6.
Herausgeberschaften
- Über das Dialogische. Festschrift anläßlich der Verleihung der Wilhelm-Polligkeit-Plakette an Prof. Dr. Marianne Grewe-Partsch am 25. April 1993 in Frankfurt am Main. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Berlin 1993.
- Die Bekämpfung von Armut und Unterversorgung in Deutschland. Positionspapier der Nationalen Armutskonferenz in der Bundesrepublik Deutschland. [Bonn] 1993.
- Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Kindertagesbetreuung. Der Paritätische Gesamtverband, Berlin 2010.
- mit Beiträgen von Olaf Bandt, Elisabeth Fresen, Mara Dehmer und Cornelia Harrer: Für alle, nicht die Wenigen. Warum wir unsere Zukunft nicht den Märkten überlassen dürfen. Westend, Frankfurt am Main 2021.
Essays, Beiträge
- Armes Deutschland. Warum wir Perspektiven brauchen. In: NDV. 3/2011, S. 105–112.
Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schneider wurde 2014 mit dem Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte ausgezeichnet.[13]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Ulrich Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- deutschlandfunk.de, Themenwochen Ware Welt, Zwischentöne, Musik und Fragen zur Person. Deutschlandfunk, 7. Dezember 2014
- Parteinahme für die Linke in der Kritik. In: Frankfurter Rundschau 10. Juni 2016
- Ulrich Schneider bei IMDb
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ „Hartz IV ist völlig gescheitert“, Interview des DLR Kultur, 14. Mai 2011. Abgerufen am 15. Mai 2011: „Mein Vater musste tagsüber als Bierfahrer arbeiten und am Anfang dann Nachts noch mal als Mitarbeiter der Wach- und Schließgesellschaft, da floss nicht viel Geld“.
- ↑ Ulrich Schneider auf den Seiten des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. 2010. Abgerufen am 20. April 2011.
- ↑ Personalia: Joachim Rock folgt ab 1. August 2024 als Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands auf Ulrich Schneider. In: der-paritaetische.de. Abgerufen am 7. Mai 2024.
- ↑ Ulrich Schneider: Frontmann im Kampf gegen Armut. In: Der Tagesspiegel. 8. April 2010. Abgerufen am 20. April 2011.
- ↑ Wir haben noch reichere Reiche und noch ärmere Arme. Interview mit Ulrich Schneider auf Deutschlandradio Kultur. 17. März 2008. Abgerufen am 20. April 2011.
- ↑ Es hat sich nichts gebessert. auf: N-TV. 17. Januar 2010. Abgerufen am 20. April 2011.
- ↑ Ärger um Verbandsfunktionär Ulrich Schneider. Abgerufen am 21. Januar 2017.
- ↑ Soziallobbyist Ulrich Schneider tritt aus Linkspartei aus. In: Der Spiegel. 12. September 2022, abgerufen am 13. September 2022.
- ↑ Daniel Bax: Promis für die Linkspartei: Zeichen eines Neuanfangs. In: Die Tageszeitung: taz. 16. November 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 23. Februar 2024]).
- ↑ Nach Wagenknecht-Abgang: Die Linke wird wieder attraktiver. 6. Dezember 2023, abgerufen am 23. Februar 2024.
- ↑ Home - Eine Linke für alle! Abgerufen am 23. Februar 2024 (de-de-formal, Slide 42 von 43).
- ↑ Ulrich Schneider: Frontmann im Kampf gegen Armut. In: Der Tagesspiegel. 8. April 2010. Abgerufen am 20. April 2011.
- ↑ Preisbegründung durch die Jury
Personendaten | |
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NAME | Schneider, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziallobbyist |
GEBURTSDATUM | 14. August 1958 |
GEBURTSORT | Oberhausen |