Arterieller Zugang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Punktionskanüle (oben), Seldinger-Draht (Mitte) und arterieller Katheter (unten)

Der arterielle Zugang dient in erster Linie zur intravasalen, kontinuierlichen Blutdruckmessung, zur Entnahme von arteriellem Blut für Labor- und Blutgasanalysen und zum Einführen von Instrumenten (beispielsweise für Herzkatheter-Untersuchungen).

Indikationen für eine arterielle Punktion sind:

  • Hämodynamisches Monitoring bei hämodynamisch instabilen Patienten
  • Katecholamintherapie
  • erhöhter intracerebraler Druck (zur Bestimmung des cerebralen Perfusionsdrucks)
  • Beatmung (häufige Blutentnahme zur Blutgasanalyse)

Kontraindikation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kontraindikation für eine arterielle Punktion sind:

Für die Punktion benutzt man spezielle Arterienverweilkatheter, die ähnlich wie periphere Venenkatheter aufgebaut sind. Alternativ oder für Zugänge mit größerem Durchmesser, die als Schleusen zum Einbringen von Instrumenten, beispielsweise für Herzkatheteruntersuchungen, dienen, werden Arterien in der Regel, unter sterilen Bedingungen, in Seldinger-Technik punktiert. Dabei kann es notwendig sein, die Gefäße mittels Ultraschall darzustellen. Nach Entfernung des arteriellen Zugangs ist auf eine ausreichende Kompression der Punktionsstelle zu achten, so dass es zu einer schnellen Blutungsstillung kommt.

Als Lokalisationen der ersten Wahl für einen arteriellen Zugang gelten:

Lokalisationen der zweiten Wahl sind:

Mögliche Komplikationen der arteriellen Punktion sind:

  • Blutungen
  • Thrombosen (Entstehung eines Blutgerinnsels)
  • Infektionen
  • Entwicklung von Aneurysmen oder arteriovenösen Fisteln

Eine versehentliche Intraarterielle Injektion von Medikamenten kann zu Nekrosen und etwa bei Barbituraten unter Umständen zum Verlust eines Armes führen. Der arterielle Zugang wird deshalb zur Vermeidung von versehentlichen Injektionen deutlich gekennzeichnet.