Carl von Carmer

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Graf Cramer, MdR (1912)

Carl Graf von Carmer-Zieserwitz (* 20. September 1861 auf Gut Panzkau (polnisch Pęczków), Landkreis Neumarkt, Provinz Schlesien; † 11. Oktober 1922 auf Gut Zieserwitz (Cesarzowice), Landkreis Neumarkt, Provinz Niederschlesien) war ein deutscher Politiker und Generallandschaftsdirektor der Provinz Schlesien.

Carmer war ein Sohn des schlesischen Gutsbesitzers Hans Friedrich Graf von Carmer-Zieserwitz und seiner Gattin Marie von Elsner. Nach dem Besuch der Ritterakademie Liegnitz studierte er an den Universitäten Breslau, Straßburg, Bonn und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften. 1882 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Als Gerichtsassessor a. D. folgte er seinem Vater in der Verwaltung des Familienguts Zieserwitz nach. In der Preußischen Armee erreichte er den Rang eines Majors.

Als Politiker war Carmer Generallandschaftsdirektor der Provinz Schlesien sowie als Nachfolger seines Freundes Friedrich zu Limburg-Stirum von 1905 bis 1913 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[2] und 1907–1918 im Reichstag (Deutsches Kaiserreich). Sein Gegenkandidat von der Zentrumspartei war bei der Reichstagswahl 1912 Edwin Henckel von Donnersmarck. Um 1910 war er Kurator der Ritterakademie Liegnitz und des St. Johannis-Stifts zu Liegnitz. Außerdem war er Rechtsritter des Johanniterordens.

Carmer heiratete am 29. Februar 1904 in Jagsthausen im Landkreis Heilbronn Charlotte Elise Anna Julie Freiin von Berlichingen, die Tochter des königlich württembergischen Kammerherrn und Gutsbesitzers Ernst Freiherr von Berlichingen und der Elisabeth Freiin Truchseß von Wetzhausen.

  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 205. Mit Portrait.
  • Gustav Gotthilf Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Selbstverlag, Druck Wailandt AG, Aschaffenburg 1928, S. 201. Mit Portrait.

Sekundärliteratur

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  • Sigismund von Dobschütz: Die Ersten 50 Jahre in Schlesien (1898–1948). Das Leben des Oberstleutnants a.D. Günther von Dobschütz. In: Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher Familienforscher (Hrsg.): Ostdeutsche Familienkunde. Zeitschrift für Familiengeschichtsforschung. Heft 2/2007.

Einzelnachweise

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  1. Kösener Korpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 19 (Corps)/567 (Lfd. Nummer dort).
  2. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 94 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, S. 324–327. ISBN 3-7700-5182-3.