Charles Willy Kayser

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Charles Willy Kayser

Charles Willy Kayser, gebürtig Charles Wilhelm Kaiser (* 28. Januar 1881 in Metz, Deutsches Reich; † 20. Juli 1942 in Berlin[1]), war ein deutscher Schauspieler und Filmregisseur.

Kayser besuchte noch nicht 17-jährig das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo er eine gesangliche Ausbildung erhielt. Als lyrischer Bariton debütierte er 1898 und trat ein halbes Jahr später erstmals in Berlin auf.

Er spielte im Fach des jugendlichen Helden am Raimundtheater in Wien, aber auch in Karlsbad, New York, Hannover, Breslau, Riga und Amsterdam. 1911 bis 1914 wirkte er am Burgtheater. 1914 ernannte man ihn zum Direktor des Deutschen Lustspielhauses in Riga. Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er von den russischen Behörden wegen angeblicher Spionagetätigkeit verhaftet und nach Sibirien gebracht.

1917 floh er aus seiner Gefangenschaft und schlug sich bis Berlin durch. Noch im selben Jahr begann Kaysers Filmkarriere. Er wurde als vielseitiger Darsteller bei einer sehr großen Zahl von Produktionen eingesetzt. Meistens verkörperte er Persönlichkeiten von Rang wie Offiziere, Grafen und in dem Film Waterloo 1929 sogar den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III.

Im Mai 1920 gründete er gemeinsam mit dem Kaufmann Ernst Pieke die Charles-Film GmbH.[2] Einige Male versuchte sich Kayser auch in der Filmregie.

Von 1926 bis 1936 gab es in Berlin in der Gasteiner Straße 26 die Charles-Willy-Kayser-Lichtspiele.[3] Er betrieb drei „Kintöppe“ (Originalton Kayser),[4] darunter das Astoria-Theater in der Potsdamer Straße 89[5].

1928/29 unterrichtete er Schauspiel an der Deutschen Filmschule in München.[6]

1937 eröffnete er in Berlin das Künstlerlokal Treffpunkt Charles Willy.[7]

Einzelnachweise

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  1. Quelle: Sterbeurkunde Nr. 1434, Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Landesarchiv Berlin.
  2. Handelsregister Berlin HRB Nr. 18188
  3. Hänsel, Sylvaine und Schmitt, Angelika Kinoarchitektur in Berlin 1895-1995, S. 237.
  4. Nimra: Ein Telephongespräch mit Charles Willy Kayser, in: "Die Film-Illustrierte", Nr. 5, Jg. 1928, S. 4
  5. Deutsche Filmwoche, Nr. 7, Jg. 1927, S. 14.
  6. Deutsche Filmschule in München, in: "Die Film-Illustrierte", Nr. 41, Jg. 1928, S. 756
  7. Ehrenabend für die ehemaligen Lieblinge des stummen Films, in: Mein Film, Nr. 621, S. 18.