Gotham Awards 2023

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Justine Triet, Regisseurin von Anatomie eines Falls
Ali Wong, Produzentin und Hauptdarstellerin der preisgekrönten Serie Beef
Celine Song (Past Lives)

Die 33. Verleihung der Gotham Awards fand am 27. November 2023 in New York statt. Die Mitglieder des Gotham Film & Media Institute (bis 2021 als Non-Profit-Organisation Independent Filmmaker Project – IFP bekannt) zeichneten dabei die aus ihrer Sicht besten Independent-Filme und -Fernsehproduktionen des Jahres aus. Die Preisverleihung bildet traditionell den Auftakt zur nordamerikanischen Filmpreissaison („Film Awards Season“), an deren Ende die Oscarverleihung steht.[1] Erfolgreichster Film wurde die französische Produktion Anatomie eines Falls von Justine Triet, die die Preise für den besten internationalen Beitrag und das beste Drehbuch gewinnen konnte. Ebenfalls auf zwei Auszeichnungen in den Fernsehkategorien kam die Serie Beef (Beste Serie – Kurzform, Beste Rolle in einer neuen Serie – Ali Wong). In der Kategorie Bester Film triumphierte Celine Songs Liebesdrama Past Lives – In einem anderen Leben.

Im letzten Jahr hatte die später Oscar-prämierte Science-Fiction-Komödie Everything Everywhere All at Once die meisten Gotham Awards erhalten.

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben=meiste Auszeichnungen
N=Nominierung; A=Auszeichnung)
Film N A
All of Us Strangers 4 0
Past Lives – In einem anderen Leben 3 1
A Thousand and One 3 1
The Zone of Interest 3 0
Anatomie eines Falls 2 2
May December 2 1
Passages 2 0
Showing Up 2 0

Die Nominierungen waren am 24. Oktober 2023 durch die Gotham-Vorstände Jeffrey Sharp und Kia Brooks im Cipriani Wall Street in New York bekanntgegeben worden. Das Restaurant war auch Veranstaltungsort für die Preisverleihung.[2]

Im Vorfeld als Favorit galt Andrew Haighs Drama All of Us Strangers, dass aber keine seiner vier Nominierungen in Siege umsetzen konnte. Stattdessen wurde die französische Produktion Anatomie eines Falls am häufigsten prämiert. Die Regiearbeit von Justine Triet hatte bereits in Cannes die Goldenen Palme erhalten und setzte sich in den Kategorien internationaler Film und Drehbuch durch. In der Kategorie Bester Film gewann Celine Songs Beziehungsdrama Past Lives – In einem anderen Leben eine Auszeichnung, während Lily Gladstone für ihre Hauptrolle in The Unknown Country geehrt wurde. Diese setzte sich unter anderem gegen den deutschen Schauspieler Franz Rogowski (Passages) durch. Für ihre Darstellung als Ehefrau eines KZ-Lagerkommandanten in Jonathan Glazers unprämiert gebliebenen Holocaust-Film The Zone of Interest hatte die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller eine Nominierung in der Kategorie Beste Nebenrolle erhalten. In dieser Kategorie gewann Charles Melton (May December). A. V. Rockwells beim Sundance Film Festival preisgekröntes Sozialdrama A Thousand and One gewann den Preis für die beste Nachwuchsregie.[3]

Im Gegensatz zu den Vorjahren konnten sich bei der 33. Verleihung der Gotham Awards erstmals auch amerikanische Kinoproduktionen mit Produktionskosten von mehr als 35 Millionen US-Dollar qualifizieren.[2] So fanden Penélope Cruz (Ferrari) und Ryan Gosling (Barbie) als beste Nebendarsteller Berücksichtigung. Weitere für die nordamerikanische Filmpreissaison favorisierte Filme wie Christopher Nolans Oppenheimer, Martin Scorseses Killers of the Flower Moon, Ridley Scotts Napoleon oder die Musicalverfilmung Die Farbe Lila waren laut Branchendiensten nicht eingereicht worden.[4][5]

In den Fernsehkategorien erhielt die Netflix-Serie Beef die meisten Auszeichnungen. Das schwarzhumorige Werk um zwei Menschen (Ali Wong und Steven Yeun), die sich bis zum bitteren Ende bekriegen,[6] wurde als beste Serie und für die Leistung von Hauptdarstellerin Wong prämiert.[3]

Die bereits im Vorfeld der Verleihung bekanntgegebenen Ehrenpreise gingen an die Filmemacher Bradley Cooper (Maestro), Ben Affleck (Air: Der große Wurf), George C. Wolfe (Rustin), Michael Mann (Ferrari), Greta Gerwig (Barbie)[2] sowie Martin Scorsese und das Schauspielensemble von Killers of the Flower Moon.[7] Für Aufregung sorgte während der Verleihung die Vergabe des Preises an Killers of the Flower Moon. Laudator Robert De Niro beschwerte sich auf offener Bühne über Zensur, da ein Abschnitt seiner vorbereiteten Rede im Teleprompter weggelassen worden sei. Er las daraufhin die Ansprache von seinem Smartphone vor. Dabei kritisierte er den früheren US-Präsidenten Donald Trump, beklagte eine „Gesellschaft der Post-Wahrheit“ und kritisierte Hollywood für frühere Darstellungen amerikanischer Ureinwohner im Kino.[8] De Niro selbst hatte eine der Hauptrollen in Killers of the Flower Moon übernommen.

Preise und Nominierungen

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Past Lives – In einem anderen Leben (Past Lives) – Regie: Celine Song; Produktion: David Hinojosa, Christine Vachon, Pamela Koffler

Bester Dokumentarfilm

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Olfas Töchter (Les filles d’Olfa) – Regie: Kaouther Ben Hania; Produktion: Nadim Cheikhrouha

Bester internationaler Film

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Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute, Frankreich) – Regie: Justine Triet; Produktion: Marie-Ange Luciani, David Thion

Bestes Drehbuch

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Justine Triet, Arthur HarariAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Beste Hauptrolle

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Nominiert in der Kategorie Beste Hauptrolle: Franz Rogowski (Passages)

Lily GladstoneThe Unknown Country

Beste Nebenrolle

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Nominiert in der Kategorie Beste Nebenrolle: Sandra Hüller (The Zone of Interest)

Charles MeltonMay December

Beste Nachwuchsregie (Bingham Ray Breakthrough Director Award)

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A. V. RockwellA Thousand and One

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben=meiste Auszeichnungen
N=Nominierung; A=Auszeichnung)
Film N A
Beef 3 2
Bienenschwarm 2 0
Dead Ringers – Die Unzertrennlichen 2 0
The English 2 0
Ein Funken Hoffnung – Anne Franks Helferin 2 1
I’m a Virgo 2 0
Interview with the Vampire 2 0
The Last of Us 2 0

Beste Serie – Langform (Laufzeit über 40 Minuten)

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Ein Funken Hoffnung – Anne Franks Helferin (A Small Light) – Idee: Joan Rater, Tony Phelan; Executive Producers: Tony Phelan, Joan Rater, William Harper, Peter Traugott, Lisa Roos, Avi Nir, Alon Shtruzman, Susanna Fogel

Beste Serie – Kurzform (Laufzeit unter 40 Minuten)

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Beef – Idee: Lee Sung Jin; Executive Producers: Steven Yeun, Ali Wong, Jake Schreier, Ravi Nandan, Alli Reich

Beste Rolle in einer neuen Serie

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Ali WongBeef

Kategorie Preisträger
Cultural Icon & Creator Tribute Bradley Cooper (Maestro)
Visionary Icon & Creator Tribute Ben Affleck (Air: Der große Wurf)
Icon & Creator Tribute for Social Justice George C. Wolfe (Rustin)
Icon & Creator Tribute for Innovation Michael Mann (Ferrari)
Global Icon & Creator Tribute Greta Gerwig (Barbie)
Historical Icon & Creator Tribute Martin Scorsese und das Schauspielensemble von Killers of the Flower Moon

Independent Spirit Awards 2024

Einzelnachweise

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  1. Jochen Müller: Gotham Awards ehren Sidney Poitier posthum. In: beta.blickpunktfilm.de, 16. Oktober 2022 (abgerufen am 28. November 2022).
  2. a b c Jeremy Kay: ‘All Of Us Strangers’ leads 2023 Gotham Awards nominations. In: screendaily.com, 24. Oktober 2023 (abgerufen am 28. Oktober 2023).
  3. a b 2023 Gotham Awards: ‘Past Lives’ Wins Best Feature. In: hollywoodreporter.com, 27. November 2023 (abgerufen am 28. November 2023).
  4. Jill Goldsmith: Gotham Awards Nominations: ‘All Of Us Strangers’ Tops Movie List; Ryan Gosling Gets ‘Barbie’ Nom With Budget Caps Removed. In: deadline.com, 24. Oktober 2023 (abgerufen am 28. Oktober 2023).
  5. Clayton Davis, Brent Lang: Gotham Awards Nominations: ‘All of Us Strangers’ Leads With Four Nominations. In: variety.com, 24. Oktober 2023 (abgerufen am 28. Oktober 2023).
  6. Nina Rehfeld: Im Anfang war die Rache für den Parkplatzklau. In: faz.net, 10. April 2023 (abgerufen am 28. Oktober 2023).
  7. 2023 Gotham Awards to Present Killers of the Flower Moon With The Gotham Historical Icon & Creator Tribute. In: thegotham.org, 22. November 2023 (abgerufen am 3. Dezember 2023).
  8. „Past Lives“ erhält Gotham Award als bester Film – Schauspieler DeNiro beklagt Zensur seiner Rede. In: deutschlandfunk.de, 29. November 2023 (abgerufen am 3. Dezember 2023).