Heilig-Kreuz-Kirche (Münster)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heilig-Kreuz von Westen (2006)
Panorama des Kreuzviertels aus 200 m Höhe (Kreuzkirche halb links-unten)
Als Kugelpanorama anzeigen
Blick von Südwesten, Abendbeleuchtung (2010)

Die römisch-katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz in Münster (im Münsteraner Volksmund meist Kreuzkirche genannt) bildet den Mittelpunkt des nördlich des Promenadenrings gelegenen Kreuzviertels.

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine neugotische Basilika auf Kreuzgrundriss. Die Vierung ist sternförmig erweitert und trägt auf dem hier erhöhten Dach einen schlanken Dachreiter. Der Kirchturm hat eine Höhe von 87 Metern.

Erbaut wurde die Kirche von 1899 bis 1902 nach Plänen von Bernhard und Hilger Hertel. Zunächst Rektoratskirche der Pfarrgemeinde Liebfrauen-Überwasser, wurde sie 1905 zur Pfarrkirche erhoben. 1908 wurde der Turm fertiggestellt. Bis zum Wiederaufbau des St.-Paulus-Domes nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Heilig-Kreuz-Kirche als Prokathedrale. Im Jahr 1946 feierte der neu ernannte Kardinal Clemens August Graf von Galen dort nach seiner Rückkehr aus Rom am 17. März 1946 sein erstes und einziges Pontifikalamt als Kardinal, und nur fünf Tage später fand an selber Stelle das Pontifikalrequiem für den plötzlich verstorbenen Kardinal statt.

Pfarrer Thomas Frings, der zugleich Kunstbeauftragter des Bistums ist, ließ Anfang der Fastenzeit 2013 im Kirchturm ein weithin sichtbares violettes LED-Licht installieren, das die für die Fastenzeit typische Farbgebung trägt und seit Aschermittwoch, 13. Februar 2013, statt der sonst üblichen Beleuchtung per Zeitschaltuhr zwischen 18 Uhr abends und ein Uhr nachts sowie morgens von fünf bis sieben Uhr eingeschaltet wurde.[1]

Seit August 2015 befindet sich am Turm der Kreuzkirche ein beleuchteter Schriftzug mit den vier Worten "Ja, ich bin da", gefertigt aus etwa einen Meter hohen Buchstaben. Je eines der Worte des Schriftzuges ist auf einer der Seiten des Turmes untergebracht, oberhalb der Turmuhr. Vorbild für diese Installation ist eine Installation am Turm einer Kirche in Amsterdam.[2]

Die Orgel der Kreuzkirche wurde 1904 bis 1908 von Friedrich Fleiter (Münster) erbaut. In den 1960er Jahren wurde die Orgel umgebaut. Diese Veränderungen wurden in den Jahren 2001–2003 durch die Orgelbaufirma Fleiter rückgängig gemacht. Das Instrument wurde technisch überholt und in einem neuen Gehäuse aufgestellt. Das Pfeifenwerk wurde nach dem historischen Zustand rekonstruiert. Die Disposition wurde um sechs Register erweitert (in der Übersicht mit n gekennzeichnet) und das Instrument mit einer elektrischen Setzeranlage ausgestattet. Die Orgel hat Schleifladen, die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[3]

I Hauptwerk C–g3

1. Großprincipal 00 16′ n
2. Bordun 16′
3. Principal 08′
4. Hohlflöte 08′
5. Flaut major 08′
6. Gamba 08′
7. Oktave 04′
8. Rohrflöte 04′
9. Quinte 022300
10. Octave 02′ n
11. Cornett III 0223
12. Mixtur V 0113
13. Trompete 08′
II Schwellwerk C–g3 (g4)
14. Großgedackt 16′
15. Geigenprincipal 00 08′
16. Lieblich Gedackt 08′
17. Salicional 08′
18. Vox coelestis 08′
19. Principal 04′
20. Traversflöte 04′
21. Waldflöte 02′
22. Terz 013500
23. Quinte 0113
24. Mixtur IV 01′ n
25. Basson 16′ n
26. Oboe 08′
27. Trompete 04′ n
Tremulant
Pedal C–f1
28. Untersatz 32′ n
29. Contrabass 16′
30. Violon 16′
31. Harmonicabass 00 16′
32. Subbass 16′
33. Principalbass 08′00
34. Cello 08′
35. Choralbass 04′
36. Posaune 16′
37. Trompete 08′
38. Clairon 04′
n = Register von 2003

Seit 2019 steht im Chorraum ein mobiler Spieltisch für die Hauptorgel mit integriertem Orgelpositiv, erbaut von Orgelbau Fleiter. Das Orgelpositiv hat die fünf Register Bordun 8′, Flöte 4′ (Extension zu Bordun 8′), Nasard 223′ (ab c0, Auszug aus Quinte 113′), Flöte 2′ (Extension zu Bordun 8′) und Quinte 113′ und kann von beiden Manualen des neuen Spieltisches angespielt werden.[4]

Das Geläut besteht aus vier Bronzeglocken aus dem Jahre 1952, gestimmt auf des′, es′, f′ und as′. Kurz vor Weihnachten 2014 wurde das Geläut erneuert. Dabei wurden neue Holzjoche, neue Klöppel und neue Motoren eingebaut.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Westfälische Nachrichten: Turm ist weithin sichtbar: Violettes Fastenlicht leuchtet an Heilig-Kreuz-Kirche (Memento des Originals vom 9. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wn.de, Münster, Gabriele Hillmoth, 5. März 2013
  2. Informationen zur Installation (Memento vom 18. November 2015 im Internet Archive) auf der Website des Bistums
  3. orgelmagazin.de: Die Fleiter-Orgel in der Hl. Kreuz-Kirche in Münster (Memento vom 4. Juli 2010 im Internet Archive), abgerufen am 15. September 2010
  4. Informationen zum Projekt Spieltisch-Chororgel
Commons: Heilig-Kreuz-Kirche (Münster) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 58′ 12,3″ N, 7° 37′ 26,2″ O