Helmut

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Helmut – mit den Varianten Hellmut, Helmuth, Hellmuth, Helmudt (rar) – ist ein fast ausschließlich in Deutschland und Österreich verbreiteter männlicher Vorname, der ab dem 16. Jahrhundert aber auch als Familienname nachweisbar ist.

Die weibliche Form Helmute ist dagegen äußerst selten anzutreffen. Eine weitere Variante in Österreich (Wien und Niederösterreich) ist auch „Helmerl“.

Es bestehen zwei Deutungsmöglichkeiten des ersten Bestandteils. Entweder geht er auf altdeutsch heil = gesund (also ursprünglich Heilmut), oder auf hiltja = Kampf (also Hildemut) zurück. Dabei bedeutet muot Gesinnung.[1]

Weil es keinen heiligen Helmut gibt, werden in Namenstagskalendern verschiedene Termine angegeben:

  • 12. Februar: in Anlehnung an den hl. Helmward (seit ca. 950 Bischof von Minden, † 12. Februar 958)
  • 29. März: in Anlehnung an den hl. Helmstan, der in manchen modernen Kalendern als „Hl. Helmut“ geführt wird: seit ca. 838 Bischof von Winchester * in England, † 29. März um 850 in Winchester, einen Verteidiger des Glaubens.
  • 24. April
  • 5. Oktober
  • 28. April als Entsprechung und Übersetzung zum Hl. Vitalis (römisch)

Vor etwa 1800 war der Name ungebräuchlich und wurde erst in der Nachfolge von Helmuth von Moltke dem Älteren (1800–1891), Generalstabschef des preußischen Heeres in den drei Einigungskriegen, allmählich beliebter. In den 1890er Jahren stand er unter den beliebtesten männlichen Vornamen auf Rang 47, von 1900 bis 1910 auf Rang 32, von 1910 bis 1920 auf Platz 14, in den 1920ern war er der zehntbeliebteste männliche Vorname, in den 1930ern der zwölftbeliebteste, in den 1940ern kam er auf Rang 18, in den 1950ern noch auf Rang 26 in der Beliebtheitsstatistik. In den 1960ern kam er noch einmal vor, auf Rang 75, ab den 1970ern ist er nicht mehr unter den 200 beliebtesten männlichen Vornamen vertreten.[2] Neben den beiden Generalstabschefs Helmuth von Moltke dem Älteren und dem Jüngeren und dem Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke war Helmut der Vorname eines Trainers der Fußballnationalmannschaft, Helmut Schön, und von zwei nacheinander regierenden deutschen Bundeskanzlern, Helmut Schmidt (1918–2015, regierte von 1974 bis 1982) und Helmut Kohl (1930–2017, regierte von 1982 bis 1998).

  • Helmut Jahn (1936–2013), Vertreter des abstrakten Expressionismus
  • Helmut Jahn (1940–2021), deutsch-US-amerikanischer Architekt
  • Helmut Jawurek (* 1963), deutscher Politiker (CSU)
  • Helmut Jedele (1920–2012), deutscher Filmproduzent
  • Helmut Jung (* 1951), deutscher Architekt, Bauunternehmer und Kommunalpolitiker
  • Helmut Qualtinger (1928–1986), österreichischer Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist

Der Vorname Helmut wurde vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerne vergeben. In der Rangliste der beliebtesten in Deutschland vergebenen männlichen Vornamen war Helmut in den 1920ern und Anfang der 1930er unter den zehn beliebtesten, ist aber bei Geburtsjahrgängen seit den 1970ern praktisch völlig aus der Mode gekommen.

Jahr Rang[3]
1900 >40
1910 16
1920 9
1930 7
1940 14
1950 13
1960 44
1970 >98
1980 >100
1990 >100
2000 >100
  • Helmut & Hellmuth – Die Zweierkette. TV-Comedy mit Oliver Welke und Lou Richter
  • Hellmuth, Obata + Kassabaum (HOK), US-amerikanisches Architekturbüro mit Sitz in St. Louis (Missouri)
  • Anne Christel Klüttermann (geb. Hellmuth), „400 Jahre Hellmuth in Besse – Genealogie einer Familie in Nordhessen“, 1999 ([1])
Wiktionary: Helmut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Elke Gerr: Das große Vornamenbuch. Humboldt-Taschenbuchverlag, München 1987, ISBN 3-581-66505-X, S. 74.
  2. Beliebteste deutsche Vornamen 1890 bis heute
  3. www.beliebte-vornamen.de