Jussi Udelhoven

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Jussi Udelhoven (vorne), 1985 im Trikot der LG Vulkaneifel
Jussi Udelhoven, am 30. Mai 1993 beim Europa-Cup der Landesmeister in Istanbul. (Nach dem Trikottausch mit dem Läufer von Fenerbahçe.)

Jussi Udelhoven (auch: Johannes Udelhoven[1], eigentlich Johann-Peter Udelhoven; * 25. Februar 1966 in Berlin) ist ein ehemaliger norwegischer Mittelstreckenläufer deutscher Herkunft, der sich auf die 800-Meter-Distanz spezialisiert hatte.

1985 wurde er Juniorenvizeeuropameister, und 1986 wurde er Sechster bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften in Madrid.

1990 wurde er Deutscher Meister; in der Halle hatte er im gleichen Jahr die Vizemeisterschaft errungen. Bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften in Sevilla schied im Vorlauf aus.[2] 1993 nahm er, seit 1987 in Oslo lebend, die norwegische Staatsbürgerschaft an. Im gleichen Jahr wurde er norwegischer Hallenmeister. 1994 wurde er norwegischer Vizemeister und schied bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki im Vorlauf aus.

Seit 1987 wurde Udelhoven in Oslo von Eystein Enoksen trainiert; ab 1988 kam als Leverkusener Vereinstrainer Paul-Heinz Wellmann dazu.

Als Einladungsgast war Udelhoven auch bei den neuseeländischen (1988, 2. Platz) und israelischen (1995, 1. Platz) Landesmeisterschaften erfolgreich.

In seiner Jugend war Jussi Udelhoven neben der vielseitig betriebenen Leichtathletik auch als Orientierungsläufer, Crossläufer und Fußballer im Verein aktiv. Als Wettkampfsportler war Udelhoven zuletzt im Jahr 1995 aktiv.

Sein Großvater ist der Erfolgstrainer und Deutsche Meister im 800-Meter-Lauf Heinz Schlundt, seine Großmutter ist Therese Schlundt. Seine Mutter ist die Deutsche Vizemeisterin im 80-Meter-Hürdenlauf Ingrid Schlundt, sein Vater ist Peter Udelhoven. Sein Bruder Lukas (* 1967) war in den 1990er Jahren belgischer Meister im Zehnkampf und lebt mittlerweile auch in Norwegen. Seine Halbschwestern Tilia Udelhoven[3] (* 1992) und Luna Udelhoven[4] (* 1994) konnten sich bereits bei deutschen Alterklassenmeisterschaften erfolgreich platzieren.

Außersportliches

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Nach dem Abitur an der Bischöflichen Schule im belgischen Sankt Vith studierte Udelhoven zunächst Katholische Theologie in Bonn[5]; 1987 Abbruch des Theologiestudiums und Umzug nach Oslo.

Zu Udelhovens internationaler Laufbahn schrieb die Süddeutsche Zeitung unter der Überschrift „Kosmopolit, norwegischer“: „Die Bild-Zeitung hat Jussi Udelhoven einmal ‚den Finnen‘ genannt. Das hat leider nicht gestimmt, auch wenn sein Vorname aus dem Finnischen stammt. Aber wundern muß man sich nicht, wenn mal wieder jemand Udelhovens Bio- und Geographie durcheinander bringt. Es ist nämlich so, daß der Deutsche Jussi Udelhoven, den alle nur ‚den Belgier‘ nannten, (jetzt) Norweger ist. (...) Streng genommen, sagt Udelhoven, habe das mit dem Sport eigentlich nichts zu tun. ‚Ich bin regelrecht ausgewandert‘, sagt er.“

Verein Land Sportart Zeitraum Erfolge
Joensuun Kataja Finnland Leichtathletik 1978–1982 Nordkarelischer Jugendmeister im Dreisprung
Rapid Oudler Belgien Fußball 1982–1984
Athletik Burg-Reuland Belgien Leichtathletik 1978–1983 Wallonischer Vizemeister im Crosslauf der Schüler, Belgischer Schülermeister 400 m 1983
ARDOC Sankt Vith Belgien Orientierungslauf 1980–1984
LG Vulkaneifel Deutschland Leichtathletik 1984–1985 Deutscher Jugendmeister 1984, Deutscher Juniorenmeister 1985, Vizeeuropameister der Junioren 1985
ART Düsseldorf Deutschland Leichtathletik 1986–1987 Deutscher Juniorenmeister 1987
Hamilton Harrier Club Neuseeland Leichtathletik 1988 Neuseeländischer Vizemeister 1988[6]
Bayer Leverkusen Deutschland Leichtathletik 1988–1993 Deutscher Meister 1990
IK Tjalve Oslo Norwegen Leichtathletik 1987–1995 Norwegischer Hallenmeister 1993, Norwegischer Vizemeister 1994, Israelischer Meister 1995
Søgne IL Norwegen Leichtathletik 2000

Persönliche Bestzeiten

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  • 800 m: 1:45,68 min, 26. August 1992, Koblenz
    • Als norwegischer Staatsbürger: 1:46,36 min, 1. August 1993, Köln
    • In der Halle: 1:47,94 min, 8. Februar 1986, Sindelfingen
  • 400 m Hürden: 52,96 s, 11. August 1984, Bonn
  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Peter Udelhoven: Unser Leben auf dem Lande. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1979, ISBN 3-404-01154-6.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. DLV-Bestenliste [1]
  2. Offizielle Ergebnisse der IAAF Hallenweltmeisterschaften von Sevilla 1991 [2]
  3. Website des TSV Bayer 04 Leverkusen Archivlink (Memento des Originals vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tsvbayer04-leichtathletik.de
  4. Offizielle Präsenz der UCLA Athletics [3]
  5. Meldung in Wochenschrift „Leichtathletik“, Ausgabe 1/1985
  6. Zweitplatzierung bei den neuseeländischen Landesmeisterschaften hinter Olympiasieger John Walker [4]