Kompromiss von Caspe

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Ferdinand I. von Aragonien (historisierende Darstellung)

Der Kompromiss von Caspe (Spanisch: Compromiso de Caspe) war das von den Unterhändlern Aragóns, Valencias und des Fürstentums Katalonien festgelegte Verfahren zur Beendigung des Interregnums in Aragón, das durch den Tod von Martin I. von Aragón entstanden war. Als Zwischenstufe ging ihr die Übereinkunft von Alcañiz (Concordia de Alcañiz) voraus.

Ausgangssituation

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Am 31. Mai 1410 starb Martin I. von Aragón, ohne einen Thronfolger zu hinterlassen. Er hatte vier Kinder (Martin, Jaime, Juan und Margarita) die aber alle vor ihrem Vater starben.

Diese Situation ungeregelter Nachfolge barg, ausgehend von den in Frage kommenden Kandidaten, die Gefahr eines Erbfolgekrieges in sich. Auf Grund der realen Machtverhältnisse hatten zunächst zwei Anwärter die größten Chancen:

Aber es gab auch weitere Anwärter:

Die Unterhändler Aragóns, Valencias und des Fürstentums Katalonien trafen sich am 15. Februar 1412 in Alcañiz, um über die Verfahrensfragen zu beraten. Die Verhandlungen wurden durch Kämpfe zwischen den Adelsfraktionen, die Ungeduld der Parteigänger Jaimes II. und das Eingreifen kastilischer Truppen auf Seiten Fernandos I. erschwert. In der Übereinkunft von Alcañiz (Concordia de Alcañiz) einigten sich die Vertreter schließlich auf folgende neun Personen, die in der aragonesischen Stadt Caspe per Abstimmung über die Rechte der Prätendenten befinden sollten:

Am 24. Juni 1412 fand die Abstimmung statt. Anfangs schienen die katalanischen Repräsentanten unentschieden, während die Aragonesen und Valencianer dem Wollhandel Kastiliens näher standen und deswegen für Fernando von Trastámara stimmten. Das Endergebnis – basierend auf den Voten der drei aragonesischen Repräsentanten, der zwei kirchlichen Vertreter Valencias sowie Bernardo de Gualbes als Vertreter des katalanischen Bürgertums – fiel zugunsten Fernandos aus. Am 28. Juni 1412 wurde er als Fernando I. zum König von Aragón ausgerufen.

Verwandtschaftliche Beziehungen der Anwärter