Liste der Personenkulte

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In dieser Liste werden, geordnet nach den Ländern, Personenkulte aufgeführt, die die drei unten genannten Kriterien erfüllen, wie sie von dem Historiker Reinhard Löhmann aufgestellt wurden.

  • Überhöhung einer Einzelperson, die Verhältnisse werden durch die Glorifizierung einer Persönlichkeit personalisiert, d. h. der Aufbau eines Systems wird nicht als das Verdienst einer Epoche, sondern einer Person dargestellt
  • Monumentalisierung des politischen Führers, der als Genie angeblich Leistungen erbringt, zu denen kein anderer fähig ist
  • Mythisierung des Führers als allwissend, unsterblich und allgegenwärtig, was sich im öffentlichen Raum in Statuen, Monumenten, Porträts, Straßennamen usw. zeigt.[1]

Personenkulte zu Lebzeiten

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Person Land Ideologie Beschreibung Zeitraum
Ahmet Zogu
(König Zogu I.)
Republik Albanien
Königreich Albanien
albanischer Nationalismus Nachdem sich Zogu 1928 zum König hatte ausrufen lassen, führte er den Personenkult in Albanien ein, bei dem er sich als Nachfolger Alexanders des Großen oder Skanderbegs inszenieren ließ. So hieß es unter anderem: „Lang noch lebe Ahmet Zogu, der Erretter unseres Vaterlands und auf ewig mag man denken an den Enkel Skanderbegs.“[2][3] 1925–1939
Engelbert Dollfuß Bundesstaat Österreich Austrofaschismus Als Begründer des austrofaschistischen Ständestaats gefeiert und mit Plakaten, Gemälden und anderen Andenken gewürdigt. Siehe: Erinnerungsstätten und Personenkult 1934–1938
Enver Hoxha Sozialistische Volksrepublik Albanien Marxismus-Leninismus/Stalinismus
Maoismus
Hoxhaismus
„Albanischer Sozialismus“ (Neostalinismus)
Hoxha-Kult 1943–1990
Gamal Abdel Nasser Arabische Republik Ägypten Nasserismus Nasser wurde als nationale Ikone Ägyptens und im arabischen Ausland von seinen Anhängern als „Saladin“ des Panarabismus hochstilisiert.[4] 1952–1970
Husni Mubarak Arabische Republik Ägypten arabischer Nationalismus Der Personenkult um Mubarak wurde vor allem von den Eliten des Landes getragen, durch die Zurschaustellung ihre Präsidentennähe versprachen sie sich Privilegien und den Zugang zu staatlichen Ressourcen. In den 2000er Jahren rückte allerdings vermehrt die Familie Mubaraks ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung, Schulen, Krankenhäuser, Stiftungen und soziale Einrichtungen wurden beispielsweise nach seiner Frau Suzanne Mubarak benannt.[5] 1981–2011
Francisco Macías Nguema Republik Äquatorialguinea Äquatorialguineischer Nationalbolschewismus Macías gab sich selbst den Titel „Großmeister der Volksbildung, Wissenschaft und traditionellen Kultur“ und benannte die Insel Bioko in Masie Ngueme Biyogo Insel (nach sich selbst) um.[6] Der Personenkult um das „einzige Wunder von Äquatorialguinea“ (so die amtliche Anrede) galt selbst im Führer-fixierten Afrika als unübertroffen. Die einzige Bibliothek des Landes verlieh nur Literatur von und über Macías. In den Schulen und Kirchen hingen, leicht nach oben versetzt, Macias-Bilder neben den Kruzifixen. Es wurde auch ein nationales Glaubensbekenntnis geschaffen, dort hieß es „Gott schuf Äquatorialguinea nach dem Willen von Papa Macias.“[7] 1968–1979
Teodoro Obiang Nguema Mbasogo Republik Äquatorialguinea keine Auch um den Nachfolger Macías, Obiang wird ein extremer Personenkult betrieben, so wird er in der staatlichen Radioanstalt als der „Gott des Landes mit aller Macht über Dinge und Menschen“ bezeichnet und „er stehe im permanenten Kontakt mit dem Allmächtigen“ und „könne entscheiden, wenn er töten will ohne Rechenschaft ablegen zu müssen oder in die Hölle zu kommen“.[8] Er verlieh sich auch den Titel „Herr über die große Insel Bioko, Annobón und Río Muni“.[9] seit 1979
Juan Perón
Evita Perón
Argentinische Republik Peronismus Im Zuge des Perionismus wurde um das Präsidentenehepaar Perón ein Kult erzeugt, so wurden beispielsweise Schulen nach den beiden benannt und sogar in Schulbüchern immer das Ehepaar abgebildet. Nach seiner Wahl baute er um sich und seine Frau einen Personenkult auf, der so allgegenwärtig ist, dass er immer noch Teil des aktuellen politischen Lebens Argentiniens ist.[10] Noch heute lebt der „Mythos Evita“ weiter in Argentinien.[11] seit 1946
Heydər Əliyev Republik Aserbaidschan türkisch-aserbaidschanischer Nationalismus Əliyev-Kult 1993–2003
Chiang Kai-shek Republik China
Republik China auf Taiwan
chinesischer Nationalismus In der Republik China wurde um den Nachfolger Sun Yat-sens Chiang Kai-shek eine Personenkult betrieben, der sich dann nach dem Sieg der Kommunisten auf Taiwan fortsetze, so brachte man das Porträt Chiangs am Tian’anmen-Platz an und später auf Taiwan wurde er in Büchern, Druckwerken und Lieder glorifiziert, sowie Statuen von ihm aufgestellt. 1925–1975
Mao Zedong Volksrepublik China Maoismus Mao-Kult 1949–1976
Walter Ulbricht Deutsche Demokratische Republik Stalinismus
Marxismus-Leninismus
Ulbricht-Kult 1949–1971
Rafael Leónidas Trujillo Molina Dominikanische Republik keine Er verlieh sich selbst die Titel „Wohltäter des Vaterlandes“ und „Vater des Neuen Vaterlandes“. Die Hauptstadt Santo Domingo ließ er nach sich selbst in Ciudad Trujillo (Stadt des Trujillo) umbenennen. 1930–1961
Philippe Pétain Vichy-Frankreich Klerikalfaschismus Der Personenkult um Pétain zeigt sich, dass sogar die Staatssymbole Vichy-Frankreichs ihm angepasst wurden, so wurde die Francisque geschaffen, bestehend aus dem Marschallstab Pétains und zwei Liktoren-Beilen, das Lied «Maréchal, nous voilà» wurde als inoffizielle Nationalhymne nach der Marseillaise gespielt. Weiters wurde beispielsweise in einem Kirchenmagazin das Vater Unser auf seine Person umgeschrieben und der französische Klerus unterstützte ihn tatkräftig, der Bischof von Tarbes verglich ihn sogar mit dem Stern von Betlehem, der Frankreich den Weg zeigen würde. Darüber hinaus wurde sein Bildnis in jedem Stadtrathaus, anstatt der französischen Nationalfigur Marianne angebracht, sowie Münzen, Briefmarken und andere Gebrauchsgegenstände mit seinem Porträt herausgegeben, Vichy entwickelte sich zu einem politischen Wallfahrtsort um seine Person. Er wurde als „Unser Vater“, „Unser Marschall“ oder als „Vater aller Kinder Frankreichs“ bezeichnet.[12] 1940–1944
Adolf Hitler Deutsches Reich Nationalsozialismus Hitlerkult 1933–1945
François Duvalier („Papa Doc“) Republik Haiti keine Duvalier betrieb einen ausgeprägten Personenkult um sich selbst, den er mit dem Voodoo-Glauben verband, so bezeichnete er sich als Baron Samedi. 1957–1971
Sukarno Republik Indonesien Nasakom 1963 wurde Sukarno zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt, seine ideologischen Schriften zu Nasakom mussten überall an Schulen und Universitäten gelehrt werden und auch die Medien waren angehalten, ständig seine politischen Botschaften zu verbreiten. Die Stadt Sukarnopura und der Berg Puntjak Sukarno wurden nach ihm umbenannt. 1945–1967
Suharto Republik Indonesien Orde Baru Auch Sukarnos Nachfolger Suharto betrieb man einen Personenkult, so wurde seine militärische Vergangenheit glorifiziert und ihm der Titel „Vater der Entwicklung“ verliehen. 1967–1998
Ruhollah Chomeini Islamische Republik Iran Islamismus Chomeini genießt sakrale Verehrung und wird sogar im ersten Artikel der Iranischen Verfassung genannt. So wurde er unter anderem als „Unser heiliger Imam“ oder als „Seele“ bezeichnet, die das iranische Volk „frei gemacht hat“. seit 1979
Ali Chamenei Islamische Republik Iran Islamismus Auch um den Nachfolger Chomeinis Chamenei wird ein Personenkult betrieben, so findet sich sein Portrait immer neben dem Chomeinis, er wird als „Göttliche Gabe an die Menschheit“ und als „Leuchtende Sonne des Imanats“ bezeichnet. Objekte die er auf Reisen durch das Land berührt hat, werden als Ikonen verkauft.[13] seit 1989
Saddam Hussein Republik Irak Ba'athismus Hussein ließ überall im Irak Porträts, Statuen und Poster von sich verbreiten, die an Schulen, öffentlichen Gebäuden und Plätzen angebracht bzw. aufgestellt wurden. Auch zahlreiche Straßen, Plätze, Stadtteile, Museen, Brücken und der internationale Flughafen trugen seinen Namen. 1979–2003
Benito Mussolini Königreich Italien Italienischer Faschismus Mussolini-Kult 1922–1943
Josip Broz Tito Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Titoismus Tito-Kult 1945–1980
Nursultan Nasarbajew Republik Kasachstan keine Überall im Land „schmücken“ Porträts Nasarbajews Städte und Fernstraßen, im Fernsehen ist er allabendlich zu sehen und die Universität der Hauptstadt trägt seinen Namen.[14] seit 1990
Mobutu Sese Seko Demokratische Republik Kongo/Zaire keine Mobutu-Kult 1965–1997
Fidel Castro Republik Kuba Castrismus/Marxismus-Leninismus Castro-Kult seit 1959
Antanas Smetona Republik Litauen litauischer Nationalismus Smetona entwarf von sich selbst ein Bild eines Philosophenkönigs, der durch Weisheit herrschen würde, ab 1934 ließ er sich auch noch als Kämpfer für ein unabhängiges Litauen feiern und der nationale Gründungsmythos Litauens wurde eng mit seiner Person verknüpft.[15] 1919–1940
Muammar al-Gaddafi Große Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Dschamahirija Arabischer Sozialismus Obwohl sich Gaddafi eigentlich ablehnend zeigte gegenüber dem Personenkult, der um ihn betrieben wurde, tolerierte er dennoch, dass sein Konterfei überall in seinem Land verbreitet wurde. Sogar auf Gebrauchsgegenständen wie auf Schultaschen und Uhren befand sich sein Abbild. 1969–2011
Hastings Kamuzu Banda Republik Malawi keine Er wurde als „Ngwazi“ (Chichewa: „Erlöser“) bezeichnet und zu einem gottähnlichen Idol verklärt.[16] 1963–1994
Chorloogiin Tschoibalsan Mongolische Volksrepublik Stalinismus Tschoibalsan betrieb einen an Stalin angelehnten Personenkult, nach seinem Tod wurde er einbalsamiert und in einem Mausoleum in der Hauptstadt Ulaanbaatar beigesetzt. Bis heute trägt die ostmongolische Stadt Tschoibalsan seinen Namen und vor der Universität Ulan-Bator steht sein Denkmal. 1932–1952

Kim Il-sung
Kim Jong-il
Kim Jong-un
Nordkorea Juche-Ideologie Kult um die Kim-Familie seit 1948
Ferdinand Marcos Republik der Philippinen keine 1965–1986
Józef Piłsudski Zweite Polnische Republik Sanacja Um den General Piłsudski wurde in der polnischen Zwischenkriegszeit ein Kult von Seiten der damaligen staatlichen Medien betrieben, so wurde seine militärische Vergangenheit glorifiziert und er als politischer Visionär bezeichnet. 1918–1944, seit 1989[17][18][19][20][21][22][23]
Bolesław Bierut Volksrepublik Polen Stalinismus Bierut betrieb einen an Stalin angelehnten Personenkult um sich selbst. Sein Porträt wurde u. a. auf vielen Briefmarken, auf Plakaten an öffentlichen Orten, in Schulen und Universitäten aufgehängt. In Filmen wurde seine politische Arbeit als „überragend und intelligent“ dargestellt. 1947–1956
Gheorghe Gheorghiu-Dej Volksrepublik Rumänien Stalinismus/Marxismus-Leninismus Nach ihm wurde im März 1965 die heutige Industriestadt Onești benannt, welche damals auf dem Reißbrett unter anderem für die chemische Industrie entstand. Nach seinem Tod wurde er in einem Mausoleum im Parcul Carol beigesetzt. 1945–1965
Nicolae Ceaușescu
Elena Ceaușescu
Sozialistische Republik Rumänien Marxismus-Leninismus/Neostalinismus Ceaușescu-Kult 1965–1990
Wladimir Putin Russland russischer Nationalismus Sowohl staatlicherseits als auch aus privater Initiative wird um Präsident Putin ein an sowjetische Zeiten gemahnender Personenkult betrieben.[24] 2000–2008, seit 2012
Robert Mugabe Republik Simbabwe Staatskapitalismus Mugabe-Kult 1987–2017
Siad Barre Demokratische Republik Somalia Sozialismus somalischer Prägung“ Es wurden „Orientierungszentren“ im ganzen Land eingerichtet, in denen ein Großteil des öffentlichen Lebens stattfinden sollte und die Begeisterung für die Revolution gepflegt werden sollte. Barre wurde zum „Vater“ der somalischen Nation und zum Teil einer „neuen Dreifaltigkeit“ von Marx, Lenin und Barre stilisiert.[25] 1969–1991
Josef Stalin Sowjetunion Stalinismus Stalin-Kult 1927–1953
Leonid Iljitsch Breschnew Sowjetunion Neostalinismus Unter Breschnew kam es in der UdSSR wieder zu einem ein gewissen Personenkult, wobei er nie die Ausmaße Stalins annahm, besonders hervorzuheben ist hier Breschnews Obsessionen bei Titeln und Orden, die er sich regelmäßig selbst verlieh.[26] Von 1982 bis 1988 trug die russische Stadt Nabereschnyje Tschelny den Namen Breschnew. 1964–1982
Francisco Franco Königreich Spanien Franquismus Franco stilisierte sich als eine Art König von Spanien hoch, so trug er Militär-Uniformen, die früher die spanischen Monarchen getragen hatten, wohnte im Palacio Real (El Pardo) und gab sich den Titel „Von Gottes Gnaden, Führer Spaniens“. 1936–1975
Nelson Mandela Republik Südafrika keine Seit dem Wahlsieg 1994 ist um Mandela, auch außerhalb Südafrikas, ein Personenkult entstanden, dem er allerdings immer sehr kritisch gegenüberstand. So wurde er als „politischer Magier“, „südafrikanisches Wunder“, „schwarzer Märchenheld von Kap“, „Ikone des 20. Jahrhunderts“, „politische Lichtgestalt“ und nach seinem Rücktritt als „Mythos im Ruhestand“ bezeichnet. Darüber hinaus wurden weltweit zahlreiche Statuen und Büsten aufgestellt, sowie Straßen und Plätze nach ihm benannt.[27] seit 1994

Hafiz al-Assad
Bashar al-Assad
Arabische Republik Syrien Ba'athismus In zentralen öffentlichen Plätzen der größeren Städte sind Bronzestandbilder Hafez al-Assads aufgestellt; Plakate mit seinem Porträt an den Hausfassaden und in jedem öffentlichen und privaten Umfeld waren allgegenwärtig. Die Plakate sind mittlerweile durch solche ersetzt, die Abbildungen seines Sohnes zeigen. seit 1970
Plaek Phibunsongkhram Siam/Königreich Thailand völkischer Nationalismus Phibun-Kult 1938–1944
1948–1957
Bhumibol Adulyadej Königreich Thailand keine Überlebensgroße Porträts Bhumibols waren im ganzen Land aufgestellt. Seit dem Militärputsch von Mai 2014 wurde der Personenkult noch gesteigert und die drakonischen Gesetze wegen Majestätsbeleidigung verstärkt angewandt. Wer Mitglieder der königlichen Familie beleidigt oder kritisiert, riskiert langjährige Gefängnisstrafen.[28] 1946–2016
Klement Gottwald Tschechoslowakische Republik Stalinismus Gottwald-Kult 1948–1953
Gnassingbé Eyadéma Republik Togo keine Eyadéma betrieb um sich einen ausgeprägten Personenkult, so spielten die staatlichen Radioanstalten dreimal täglich den Jingle: „Sei versichert Eyadéma, Du wurdest von Gott gekrönt! Sei versichert Eyadéma, Das Volk steht hinter dir!“[29] In der Hauptstadt Lomé befindet sich eine Bronze-Statue von ihm. 1967–2005
Zine el-Abidine Ben Ali
(Leïla Ben Ali)
Tunesische Republik keine Zunächst wurde von Ben Ali ein Kult um die Zahl Sieben betrieben, da er an einem 7. November die Macht in Tunesien übernommen hatte. Nach einiger Zeit allerdings rückte dann vermehrt Ben Ali selbst in den Mittelpunkt der Verehrung, besonders seine Frau Leïla trieb den Personenkult um sich selbst und ihren Mann voran. So wurden Schulbücher mit den Bilden des Präsidentenehepaares versehen, Kinder mussten Reden der Ben Alis auswendig lernen, in den Medien gab es ständig Huldigungen, überall wurden großflächige Bildnisse verbreitet und sogar Häuser wurden lila, die Farbe der Staatspartei, gestrichen.[30] 1987–2011
Mustafa Kemal Atatürk Republik Türkei Kemalismus Atatürk-Kult seit 1923
Saparmyrat Nyýazow Turkmenistan turkmenischer Nationalismus Nyýazow-Kult 1992–2006
Idi Amin Republik Uganda keine Amin nannte sich „Präsident auf Lebenszeit, Feldmarschall Al Hadsch Doktor Idi Amin Dada, Herr der Tiere des Erdkreises und der Fische im Meer, König der Schotten und Eroberer des britischen Empire in Afrika“ und ließ seine Uniformjacke verlängern, um Platz zu schaffen für den Orden „Victorious Cross“, den er bei einem Londoner Juwelier anfertigen ließ und sich selbst ans Revers heftete.[31] Weiters benannte er den Eduardsee nach sich selbst in Idi-Amin-Dada-See um. 1971–1979
Mátyás Rákosi Volksrepublik Ungarn Stalinismus Rákosis Personenkult orientierte sich stark an Stalin, so trugen zahlreiche Städte, Unternehmen, Schulen und Universitäten seinen Namen. 1949–1956
Hugo Chávez Bolivarische Republik Venezuela Bolivarismus/Sozialismus des 21. Jahrhunderts Chávez-Kult seit 1999
Jean-Bédel Bokassa
(Kaiser Bokassa I.)
Zentralafrikanische Republik
Zentralafrikanisches Kaiserreich
keine Er erklärte sich zunächst zum Präsidenten auf Lebenszeit, ehe er sich 1977 zum Kaiser Bokassa I. nach seinem Vorbild Napoleon Bonaparte selbst krönte. In der Hauptstadt Bangui war er immer allgegenwärtig, viele Straßen, eine Universität und ein Sportpalast trugen seinen Namen.[32] 1966–1979

Postmortale Personenkulte

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Person Land Ideologie Beschreibung Zeitraum
Ludwig II. von Bayern Königreich Bayern/Freistaat Bayern bayrischer Monarchismus/Nationalismus Ludwig-II.-Kult seit 1900
Georgi Dimitrow Volksrepublik Bulgarien Marxismus-Leninismus Dimitrow-Kult 1949–1990
Wilhelm I. Deutsches Kaiserreich preußisch-deutscher Nationalismus Wilhelm-I.-Kult 1888–1918
Otto von Bismarck Deutsches Kaiserreich preußisch-deutscher Nationalismus Bismarck-Kult 1890–1918
Wilhelm Pieck Deutsche Demokratische Republik Stalinismus/Marxismus-Leninismus Der Personenkult um den „Arbeiterpräsidenten“ Pieck setzte schon zu seinen Lebzeiten sein, so wurde er als „Papa Pieck“ bezeichnet und ihm als Landesvater gehuldigt.[33] Siehe: Pieck-Kult 1949–1990
Ernst Thälmann Deutsche Demokratische Republik Marxismus-Leninismus Thälmann-Kult 1949–1990
Jawaharlal Nehru Republik Indien gemäßigter Sozialismus Durch die Dominanz der Nehru-Gandhi-Familie in der Kongresspartei wurde um Nehru ein gewisser Kult aufgebaut.[34] 1947–1964
Che Guevara Republik Kuba Castrismus/Marxismus-Leninismus Guevara-Kult seit 1967
Kaysone Phomvihane Demokratische Volksrepublik Laos Marxismus-Leninismus Nach dem Tod Phomvihanes 1991 etablierte die KP LRVP einen Personenkult als Gründervater von Partei und Staat um ihn, seither befindet sich in jeder Bezirkshauptstadt ein Denkmal von ihm.[35] seit 1991
Ion Antonescu Rumänien keine Postsozialistischer Antonescu-Kult seit 1991
Andrej Hlinka Slowakischer Staat Klerikalfaschismus Als Hlinkas Partei nach seinem Tod mit seinem früheren Stellvertreter Jozef Tiso in der Slowakei 1938 die Macht übernahm und diese sich unter dem Druck des Dritten Reiches am 14. März 1939 für unabhängig erklärte, wurde Hlinka zur Kultfigur des neuen Regimes: Man benannte einen Orden nach ihm und schuf zwei Massenorganisationen, die seinen Namen trugen, die Hlinka-Garde (Hlinkova garda), eine Nachahmung der SS, und die Hlinka-Jugend (Hlinkova mládež), eine Nachahmung der Hitler-Jugend. 1938–1945
Wladimir Iljitsch Lenin Sowjetunion Leninismus/Marxismus-Leninismus Lenin-Kult 1924–1991
George Washington Vereinigte Staaten von Amerika keine Washington-Kult seit 1799
Abraham Lincoln Vereinigte Staaten von Amerika Lincolnismus Lincoln-Kult seit 1865
John F. Kennedy Vereinigte Staaten von Amerika keine Kennedy-Mythos seit 1963
Hồ Chí Minh Sozialistische Republik Vietnam Marxismus-Leninismus Hồ Chí Minh-Kult seit 1945
Abdülhamid II. Osmanisches Reich
Republik Türkei
Islamische Welt
Islamismus/Panislamismus
Neoosmanismus
Abdülhamid II. hat einen Personenkult, der von religiösen Konservativen und Islamisten geschaffen wurde. Sie verbinden seine Politik mit seiner „Frömmigkeit“. seit 1918
Stepan Bandera (West-)Ukraine ukrainischer Nationalismus/ Rechtsextremismus Bandera-Kult seit 2014
Roman Schuchewytsch (West-)Ukraine ukrainischer Nationalismus/ Rechtsextremismus Schuchewytsch-Kult seit 2014

Einzelnachweise

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  1. Reinhard Löhmann: Der Stalinmythos. Studien zur Sozialgeschichte des Personenkults in der Sowjetunion (1929-1935), LIT, Münster 1990, ISBN 3-88660-596-5, S. 10 ff.
  2. Oliver Jens Schmitt: Die Albaner. C.H.Beck, 2012, ISBN 978-3-406-63031-6, S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Marie-Janine Calic: Südosteuropa. C.H.Beck, 2016, ISBN 978-3-406-69831-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Immanuel Ness, Zak Cope: The Palgrave Encyclopedia of Imperialism and Anti-Imperialism. Springer, 2016, ISBN 978-0-230-39278-6, S. 176 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hg.): Oh Du, geliebter Führer. Personenkult im 20. und 21. Jahrhundert. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2, S. 233–234.
  6. Rashid Suleiman: Macias Nguema: Ruthless and bloody dictator (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive) vom 6. August 2008.
  7. Äquatorial-Guinea: Moderner Caligula. In: Der Spiegel. Nr. 53, 1976, S. 67–69 (online27. Dezember 1976).
  8. Equatorial Guinea's “God”. In: BBC News. 26. Juli 2003, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  9. MSN News South Africa: Africa's Worst Dictators: Teodoro Obiang Nguema Mbasogo. In: MSN News South Africa. 28. September 2010, archiviert vom Original am 21. Oktober 2010; abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  10. Politics and Education in Argentina, 1946–1962, by Mónica Esti Rein; trans by Martha Grenzeback. Published by M. E. Sharpe, Armonk, NY/London, 1998, pp. 79–80.
  11. Mónica Esti Rein: Politics and Education in Argentina, 1946-1962. M.E. Sharpe, 1997, ISBN 978-0-7656-0209-1, S. 80 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Charles Sowerwine: France since 1870. Culture, Society and the Making of the Republic. Pelgrave Macmillan, London 2001/2009, S. 190/191.
  13. Amir Taheri: The Persian Night: Iran Under the Khomeinist Revolution. Encounter, 2010, S. 235. ISBN 9781594034794.
  14. Erich Follath und Christian Neef: Die Marke Nasarbajew. In: Der Spiegel. Nr. 40, 2010, S. 130–136 (online4. Oktober 2010).
  15. Ennker, Benno; Heidi Hein-Kircher (Hrsg.): Der Führer im Europa des 20. Jahrhunderts, Verlag Herder-Institut, Marburg 2010, S. 111–136.
  16. Heiko Meinhardt: Malawi: Geschichte und Staat. In: LIPortal, Das Länderinformationsportal.
  17. M. B. B. Biskupski: Independence Day: Myth, Symbol, and the Creation of Modern Poland. Oxford University Press, 2012, ISBN 978-0-19-965881-7.
  18. Paul N. Hahn: A Low, Dishonest Decade: The Great Powers, Eastern Europe, and the Economic Origins of World War II, 1930–1941. Continuum, 2002, ISBN 978-0-8264-1449-6.
  19. Paweł Kusiak: Legenda i kult J. Piłsudskiego. Jak w Polsce doby integracji europejskiej interpretować postać Marszałka? In: Colloquium Wydziału Nauk Humanistycznych i Społecznych AMW. 2. Jahrgang, 2010, S. 241–258 (polnisch, elsite.eu [PDF]).
  20. Stephen J. Lee: European Dictatorships, 1918–1945. Routledge, 2012, ISBN 978-1-135-69011-3.
  21. Rafal Pankowski: The Populist Radical Right in Poland: The Patriots. Routledge, Abingdon and New York, NY 2010, ISBN 978-0-415-47353-8.
  22. Eva Plach: The Clash of Moral Nations: Cultural Politics in Piłsudski's Poland, 1926–1935. Ohio University Press, 2006, ISBN 978-0-8214-1695-2.
  23. Piotr J. Wróbel: In M. B. B. Biskupski, James S. Pula and Piotr J. Wróbel, eds., The Origins of Modern Polish Democracy, pp. 110–164. Ohio University Press, 2010, ISBN 978-0-8214-4309-5, The Rise and Fall of Partliamentary Democracy in Interwar Poland.
  24. Julie A. Cassiday und Emily D. Johnson: Putin, Putiniana and the Question of a Post-Soviet Cult of Personality. In: The Slavonic and East European Review88, Heft 4 (2010), S. 681–707; Ilya Koval: Gaius Julius Putin. In: zeit.de, 15. Mai 2015, Zugriff am 17. April 2017.
  25. Besteman 1999 (S. 13–14)
  26. http://oldgazette.ru/kopravda/21021978/01-1.html
  27. Irmgard Fuchs: Tiefenpsychologie und Revolte. Königshausen & Neumann, 2005, ISBN 978-3-8260-2908-0, S. 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  28. Thailands König wegen „ernster Blutinfektion“ behandelt. In: news.orf.at. 3. September 2016, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  29. Toughs at the top. Self-obsessed despots are out of fashion in most places, but not in North Korea, Turkmenistan and Togo. In: The Economist. 16. Dezember 2004, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  30. Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hg.): Oh Du, geliebter Führer. Personenkult im 20. und 21. Jahrhundert. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2, S. 234–235.
  31. Hans Christoph Buch: Afrika: Die blutigen Possen des Idi Amin. In: welt.de. 13. März 2007, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  32. Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hg.): Oh Du, geliebter Führer. Personenkult im 20. und 21. Jahrhundert. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2, S. 274–283.
  33. Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hg.): Oh Du, geliebter Führer. Personenkult im 20. und 21. Jahrhundert. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2, S. 139.
  34. Zareer Masani: Chacha’s Musty Coat-Tails. Nehru cost India 50 years of growth. His legacy is a petty dynasty. In: Outlook India Magazine. 17. November 2014, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  35. Jan Düker: Laos: Der Norden. Dumont Reiseverlag, 2016, ISBN 978-3-616-40744-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).