Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FFH-Gebiet „Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg“
Isteiner Klotz

Isteiner Klotz

Lage Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und Landkreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 15,255 km²
Kennung DE-8311-342
WDPA-ID 555522203
Natura-2000-ID DE8311342
Geographische Lage 47° 43′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 47° 43′ 0″ N, 7° 32′ 40″ O
Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg (Baden-Württemberg)
Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg
f6

Das FFH-Gebiet Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg in Baden-Württemberg wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Das 15,3 km² große Schutzgebiet Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg liegt in den Naturräumen Markgräfler Rheinebene und Markgräfler Hügelland. Es liegt zu 61 % im Landkreis Lörrach mit den Gemeinden Bad Bellingen, Efringen-Kirchen, Schliengen und Weil am Rhein sowie zu 39 % im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit der Gemeinde Neuenburg am Rhein.

Das Gebiet zeichnet sich insbesondere durch die naturnahen und vielfältigen Relikte der früheren Rheinaue mit großflächigen Trockanstandorten, artenreichen Wiesen, Altarmen und Auwaldbeständen. Durch den Kiesabbau sind zudem zahlreiche Baggerseen und Kiesgruben entstanden, die als Sekundärlebensraum für viele Arten dienen.[1]

Lebensraumtypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
40A0 * Subkontinentale peripannonische Gebüsche Felsenkirschen-Gebüsche
6110 * Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalkmagerrasen
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind für das Gebiet gemeldet:[1]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Grüne Flussjungfer 1037 Grüne Flussjungfer Ophigomphus cecilia Libellen
Spanische Flagge 1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Hirschkäfer 1083 Hirschkäfer Lucanus cervus Käfer
Dohlenkrebs 1092 Dohlenkrebs Austropotamobius pallipes Krebse
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Rapfen 1130 Rapfen Aspius aspius Fische und Rundmäuler
Strömer 1131 Strömer Leuciscus souffia agassizi Fische und Rundmäuler
Bitterling 1134 Bitterling Rhodeus sericeus Fische und Rundmäuler
Steinbeißer 1149 Steinbeißer Cobitis taenia Fische und Rundmäuler
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Wimperfledermaus
Wimperfledermaus
1321 Wimperfledermaus Myotis emarginatus Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose

Spanische Flagge, Dohlenkrebs, Rapfen, Steinbeißer und Biber konnten im Gebiet bei den Erfassungen für den Managementplan im Jahr 2010 allerdings nicht aktuell nachgewiesen werden.[1]

Zusammenhängende Schutzgebiete

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Naturschutzgebiete liegen ganz oder teilweise innerhalb des FFH-Gebiets:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 8311-342 „Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg“ und das Vogelschutzgebiet 8211-401 „Rheinniederung Haltingen – Neuenburg mit Vorbergzone“. bearbeitet von ö:konzept - Consulting für Wald und Offenland, Freiburg. 29. November 2013 (268 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
Commons: FFH-Gebiet Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien