Muhammadu Buhari

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Muhammadu Buhari (2015)

Muhammadu Buhari (* 17. Dezember 1942 in Daura) ist ein ehemaliger General der nigerianischen Streitkräfte und nigerianischer Politiker. Er war nach einem Militärputsch von 1983 bis 1985 Staatsoberhaupt seines Heimatlandes. Vom Mai 2015 bis Mai 2023 war er der Präsident Nigerias.

Buhari wurde im nordnigerianischen Bundesstaat Katsina in eine muslimische Familie geboren. Er war das 13. Kind seiner Mutter. Sein Vater entstammte dem Volk der Fulani, seine Mutter aus dem der Kanuri.[1]

Nach Besuch der Primar- und Sekundarschule in Daura und Kaduna trat er 1962 den nigerianischen Streitkräften bei. 1974–1975 war er Militärgouverneur des Bundesstaates Nordost, anschließend hatte er verschiedene Ministerposten in der Militärregierung von Olusegun Obasanjo inne. Ende 1983 stürzte er den demokratisch gewählten Präsidenten der II. Republik, Shehu Shagari, in einem Militärputsch und verfolgte eine stark nationalistisch geprägte Politik.

Er versuchte die unter Shagari einsetzende Wirtschaftskrise, die mit dem Ölpreisverfall in Zusammenhang stand, ohne äußere Einmischung durch die Weltbank oder den Internationalen Währungsfonds (IWF) in den Griff zu bekommen. Um die Korruption zu bekämpfen, ließ er eine Kampagne „War Against Indiscipline“ (Krieg gegen Disziplinlosigkeit) ausrufen, die ihn berüchtigt machte, in ökonomischer Hinsicht aber erfolglos blieb. Nach Streitigkeiten innerhalb des Militärs wurde er 1985 durch einen Palastputsch von General Ibrahim Babangida gestürzt und bis 1988 inhaftiert. Im gleichen Jahr trennte er sich von seiner Frau und heiratete Aisha Halilu. Über die Stellung seiner Gattin in der Ehe äußerte er einmal: „Sie gehört in meine Küche, mein Wohnzimmer und das andere Zimmer“[2].

Von Militärdiktator Sani Abacha zum Vorsitzenden des Petroleum Trust Funds ernannt, der Entwicklungsprojekte aus Erdöleinnahmen durchführen sollte, kehrte Buhari in der IV. Republik ab 1999 in die Politik zurück und trat seither bei den Präsidentschaftswahlen von 1999, 2003 und 2007 als Kandidat der All Nigeria People’s Party (ANPP) an.[3] Er erhielt 2003 in weithin umstrittenen Wahlen 32,19 % der Stimmen gegen den 1999 gewählten Olusegun Obasanjo und legte Wahlwiderspruch ein. Im Dezember 2006 wurde Buhari von mehr als 6000 Delegierten der ANPP ohne Wahl als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen im April 2007 aufgestellt. Zuvor hatten alle innerparteilichen Konkurrenten aufgegeben. Buharis Vizekandidat war Edwin Ume-Ezeoke.

Buhari (r.) bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Jonathan (l.) (2015)

Im März 2010 verließ er die von ihm mitgegründete ANPP. Auch bei den Präsidentschaftswahlen 2011 erhielt er fast ein Drittel der Stimmen, unterlag jedoch dem amtierenden Präsidenten Goodluck Jonathan. Bei der Präsidentschaftswahl im März 2015 trat er erneut gegen Jonathan an und gewann als Kandidat der Partei All Progressives Congress.[4] Er wurde unterstützt durch seinen Running Mate Yemi Osinbajo. Am 29. Mai 2015 wurden Buhari und Osinbajo in ihrem Amt als Präsident bzw. Vizepräsident vereidigt.[5]

Nach insgesamt 5-monatiger Abwesenheit und einem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt in London kehrte Buhari Ende August 2017 nach Nigeria zurück.[6] Seine lange Abwesenheit hatte in Nigeria Gerüchten Vorschub geleistet, nach denen er verstorben oder gar durch einen sudanesischen Doppelgänger ersetzt worden sei.[7]

Am 23. Februar 2019 trat er erneut bei der Präsidentschaftswahl an, die er mit einem Stimmenanteil von 56 % im ersten Wahlgang gewann.[8] Am 29. Mai 2019 wurde er in seine zweite Amtszeit eingeführt.[9]

Commons: Muhammadu Buhari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Exclusive Interview With GMB – Buhari speaks to The Sun Newspaper. Abgerufen am 31. März 2015 (englisch, Auszüge aus einem Interview der nigerianischen Zeitung The Sun).
  2. Christian Putsch: Das sind die Fakten zum Bevölkerungswachstum in Afrika. Die Welt, 9. August 2019, abgerufen am 26. April 2019.
  3. Major General Muhammadu Buhari. Africa Confidential, abgerufen am 2. Juli 2014.
  4. Präsidentenwahl in Nigeria: Herausforderer Buhari triumphiert deutlich. In: Spiegel Online vom 1. April 2015 (abgerufen am 1. April 2015).
  5. Nigerias Präsident Buhari ins Amt eingeführt. Deutsche Welle, 29. Mai 2015, abgerufen am 29. Mai 2015.
  6. Martina Schwikowski: Nigeria: Präsident Buhari kehrt zurück. In: Deutsche Welle. 21. August 2017, abgerufen am 21. August 2017.
  7. "'It's the real me': Nigerian president denies dying and being replaced by clone" The Guardian vom 3. Dezember 2018
  8. Spiegel Online: Muhammadu Buhari bleibt Präsident, 27. Februar 2019.
  9. Nigeria: presidential inauguration as Buhar starts second term. africanews.com vom 29. Mai 2019 (englisch), abgerufen am 29. Mai 2019