Phosphinsäure

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Strukturformel
Strukturformel der Phosphinsäure
Allgemeines
Name Phosphinsäure
Andere Namen
  • Hypophosphorige Säure (veraltet)
  • Unterphosphorige Säure (veraltet)
  • Phosphor(I)-säure
Summenformel H3PO2
Kurzbeschreibung

farb- und geruchlose Blättchen[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 6303-21-5
EG-Nummer 228-601-5
ECHA-InfoCard 100.026.001
PubChem 4124402
ChemSpider 10449263
Wikidata Q409658
Eigenschaften
Molare Masse 66,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,49 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

26,5 °C[1]

Siedepunkt

108 °C (Zersetzung)[1]

Dampfdruck

0,43 Pa (25 °C)[2]

pKS-Wert
Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 290​‐​314
P: 262​‐​270​‐​273​‐​280​‐​303+361+353​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Phosphinsäure, veraltet auch Hypophosphorige Säure genannt, ist eine der Säuren des Phosphors und hat die Summenformel H3PO2. Ihre Salze werden Phosphinate oder (veraltet) Hypophosphite genannt; mit Alkoholen kann Phosphinsäure formal Phosphinsäureester bilden. Der Phosphor hat in diesen Verbindungen die Oxidationsstufe +I.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzeugt werden kann Phosphinsäure durch Disproportionierung von weißem Phosphor (P4) in einem alkalischen Medium:

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Zersetzung von Bariumphosphinat mit Schwefelsäure.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserfreie Phosphorinsäure kristallisiert in farblosen Blättchen, die sich in Wasser sehr leicht lösen. Beim Erhitzen auf 130–140 °C tritt Disproportionierung zu Monophosphan und Phosphonsäure ein.[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phosphinsäure kann in wässriger Lösung als Reagenz zur Reduktion von Diazoniumgruppen eingesetzt werden (Dediazonierung). Als Reaktionsprodukte entstehen elementarer Stickstoff und Phosphonsäure.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Eintrag zu Phosphinsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Registrierungsdossier zu Phosphinic acid (Abschnitt Vapour pressure) bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. Juni 2017.
  3. a b chem.wisc.edu: pKa Data, Compiled by R. Williams (PDF; 645 kB).
  4. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 539.