Ponza (Latium)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ponza
Ponza (Italien)
Ponza (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Latina (LT)
Koordinaten 40° 54′ N, 12° 58′ OKoordinaten: 40° 54′ 0″ N, 12° 58′ 0″ O
Höhe 10 m s.l.m.
Fläche 9,87 km²
Einwohner 3.305 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 04027
Vorwahl 0771
ISTAT-Nummer 059018
Bezeichnung der Bewohner Ponzesi
Schutzpatron San Silverio
Website Ponza

Markt am Hafen von Ponza

Ponza ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Latina in der Region Latium mit 3305 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Die Gemeinde umfasst die Insel Ponza mit dem gleichnamigen Hauptort und der Siedlung Le Forna, sowie die unbewohnten Inseln Gavi, Palmarola und Zannone, die alle zu den Pontinischen Inseln im Tyrrhenischen Meer gehören.

Ponza war bereits im Altertum Etappenpunkt der Phönizier und später der Griechen auf ihren Seefahrtsrouten. 312 v. Chr. wurde es römische Kolonie. 813 n. Chr. überfielen die Sarazenen Ponza und versklavten die Einwohner, zumeist Mönche. Erst 1202 wurde Ponza mit der Neugründung der Abtei Santa Maria di Ponza neu besiedelt.

Seit der Antike und bis in die Zeit des Faschismus waren die Pontinischen Inseln häufig Verbannungsort. So soll auf Ponza oder Palmarola der Papst Silverius im Jahr 537 in der Verbannung verstorben und begraben worden sein. Er ist heute der Patron der Gemeinde.

Wie Lipari, Tremiti und Ventotene war auch Ponza eine jener Inseln, die das faschistische Regime als bevorzugtes Deportationsziel für politische Gegner ausgewählt hatte. Die Kolonie in Ponza wurde 1926 eröffnet und im Jahre 1939 geschlossen, nachdem sie Tausende Antifaschisten aufgenommen hatte. Unter den Verbannten waren die Republikaner, die vor dem Faschismus der Republikanischen Partei Italiens angehört hatten, überproportional vertreten.[2] Im Jahre 1942 wurde dort ein Internierungslager (campo di concentramento) errichtet. Die ersten Insassen trafen im Frühjahr 1942 in Ponza ein; es handelte sich um „Kommunisten und Nationalisten“ aus Montenegro und um „unerwünschte Intellektuelle“ aus Albanien. Später kamen Griechen aus Korfu hinzu. Ende 1942 befanden sich 553 Insassen im Lager. Der Höchststand wurde erst im Folgejahr mit 708 Insassen erreicht.

Die hygienischen Verhältnisse ließen zu wünschen übrig. Meerbaden war lediglich zur Körperpflege gestattet. Die Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt (knapp 2 km² Bewegungsfläche). Im August 1943 wurde das Lager aufgelöst.[3]

Seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Tourismus zum Hauptwirtschaftszweig. 1979 wurde die Insel Zannone in den Nationalpark Circeo integriert.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1861 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 2011
Einwohner 3197 3779 4621 6261 6457 4832 3782 3315 3110 3360[4]

Quelle: ISTAT

Pompeo Porzio (rechte Bürgerliste) wurde im Mai 2003 zum Bürgermeister gewählt und im April 2008 im Amt bestätigt. Am 11. Juni 2017 wurde Francesco Ferraiuolo (Liste „La Casa dei Ponzesi“) mit 57,93 % der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Sein Vorgänger war Pier Lombardo Vigorelli (Lista Civica Tutti per Ponza).[5]

Die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren sind Tourismus und Fischerei. In kleinem Umfang wird Landwirtschaft betrieben. Angebaut werden vor allem Linsen und Wein.

Es besteht eine tägliche Fährverbindung mit Formia. In den Sommermonaten steuern zusätzlich Fähren aus Neapel, Terracina, und Anzio Ponza an.

Partnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ponzas Partnergemeinden sind Ischia und Brixen.[6]

Commons: Ponza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Le isole maledette - Panorama di Ponza. In: La Giovine Italia, II. Jg., Nr. 34, 27. August 1938 (S. 2)
  3. Carlo Spartaco Capogreco, I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940–1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 202–203
  4. istat 2011 – Ponza (Memento des Originals vom 25. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/demo.istat.it, abgerufen am 20. Januar 2018
  5. Latina today, abgerufen am 20. Januar 2018
  6. logo di Comune di Ponza (LT) – Sito istituzionale Comune di Ponza@1@2Vorlage:Toter Link/www.comune.ponza.lt.it (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 20. Januar 2018