Seglervögel

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Seglervögel

Alpensegler

Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Klasse: Vögel (Aves)
ohne Rang: Strisores
Ordnung: Seglervögel
Wissenschaftlicher Name
Apodiformes
J. L. Peters, 1940

Die Seglervögel (Apodiformes; altgriechisch-lateinisch mit dem ersten Wortbestandteil ἄπους ápous, hier im Sinne von „die Füße nicht gebrauchend, schlecht zu Fuß“)[1] sind eine Ordnung der Vögel. Zu ihnen gehören die Segler (Apodidae) mit 92 Arten, die Baumsegler (Hemiprocnidae) mit 4 Arten und die Kolibris (Trochilidae) mit 371 Arten. Die einzigen in Deutschland vorkommenden Seglervögel sind der Mauersegler (Apus apus) und der Alpensegler (Tachymarptis melba).

Die Ordnung der Seglervögel (Apodiformes) wurde 1940 durch den amerikanischen Ornithologen James Lee Peters eingeführt. Zu ihr gehören drei Familien, die Segler, die Baumsegler und die Kolibris. Als Schwestergruppe der Seglervögel galten die Schwalmartigen (Caprimulgiformes), die sich jedoch als paraphyletisch herausstellten, da einige Familien der Schwalmartigen, z. B. die Höhlenschwalme (Aegothelidae), näher mit den Seglervögeln verwandt sind als mit den übrigen Schwalmartigen.[2][3][4] Die Höhlenschwalme wurden deshalb zeitweise den Seglervögeln zugeordnet, später aber wie alle anderen Familien der ehemaligen Schwalmartigen in eine eigenständige, monotypische Ordnung gestellt, da sich die Familien schon im Paläozän vor 65 bis 60 Millionen Jahren voneinander getrennt hatten.[5]

Alle Ordnungen der ehemaligen Schwalmartigen und die Seglervögel werden in ein Strisores genanntes rangloses Taxon gestellt, das schon 1847 durch den deutschen Ornithologen Jean Louis Cabanis eingeführt wurde.[6]

Das folgende Kladogramm zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Seglervögeln und den ehemals zu den Schwalmartigen gezählten Vogelgruppen.[7][8]

 Strisores 

Nachtschwalben (Caprimulgiformes)


   


Fettschwalme (Steatornithiformes)


   

Tagschläfer (Nyctibiiformes)



   

Eulenschwalme (Podargiformes)


   

Höhlenschwalme (Aegotheliformes)


   

Seglervögel (Apodiformes)






Stammesgeschichte

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Fossil lassen sich die Seglervögel seit dem frühen Tertiär nachweisen. Jungornis aus dem Oligozän zeigt sowohl Merkmale der stark abgeleiteten Kolibris als auch von mehr generalisierten Seglervögeln. Er bildet mit den Kolibris eine monophyletische Gruppe. Scaniacypselus aus dem mittleren Eozän steht den Seglern nahe. Aegialornis aus dem mittleren Eozän von Frankreich und Deutschland wurde auch in der Grube Messel gefunden und wird in die ausgestorbene Familie Aegialornithidae eingeordnet.[9]

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. 1914, abgerufen am 23. Oktober 2017 (Wortbildung aus dem im Genitiv erkennbaren Wortstamm ἄποδ- ápod-. Aristoteles verwendete den Begriff in seinen Historia animalium; dort erwähnt er in 9,30 „die [Vögel] mit verkümmerten Füßen, von denen sich einige kypselous nennen, insofern sie den Schwalben ähnlich sind […].“).
  2. Hackett et al.: A Phylogenomic Study of Birds Reveals Their Evolutionary History. Science 27. Juni 2008: Vol. 320. no. 5884, pp. 1763–1768 doi:10.1126/science.1157704
  3. Gerald Mayr (2009): Phylogenetic relationships of the paraphyletic of caprimulgiform birds (nightjars and allies). Journal Zoological Systematics Evolutionary Research doi: 10.1111/j.1439-0469.2009.00552.x, S. 394.
  4. Richard O. Prum et al. A comprehensive phylogeny of birds (Aves) using targeted next-generation DNA sequencing. Nature, Oktober 2015; doi: 10.1038/nature15697
  5. Gerald Mayr (2014): The origins of crown group birds: molecules and fossils. Palaeontology 57: 231–242. doi: 10.1111/pala.12103
  6. Jean Cabanis (1847). Ornithologische Notizen. II. Archiv für Naturgeschichte. Berlin. 13 (1): 308–352.
  7. Albert Chen, Noor D. White, Roger B.J. Benson, Michael J. Braun und Daniel J. Field. 2019. Total-Evidence Framework Reveals Complex Morphological Evolution in Nightbirds (Strisores). Diversity. 11(9); 143. DOI: 10.3390/d11090143
  8. Albert Chen, Daniel J. Field: Phylogenetic definitions for Caprimulgimorphae (Aves) and majorconstituent clades under the International Code of Phylogenetic Nomenclature. Oktober 2020, Vertebrate Zoology 70(4):571-585, DOI: 10.26049/VZ70-4-2020-03
  9. Gerald Mayr: Phylogeny of early tertiary swifts and hummingbirds (Aves: Apodiformes). Auk 120 (1): 145–151. PDF (Memento des Originals vom 21. Juli 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/biology.georgefox.edu
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