Unionist Party (Schottland)

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Die Unionist Party oder außerhalb Schottlands Scottish Unionist Party war zwischen 1912 und 1965 die führende konservative Partei in Schottland. Während der Zeit ihres Bestehens pflegte die Partei eine enge Assoziation mit der Conservative Party in England und Wales. Nach Unterhauswahlen schlossen sich ihre gewählten Abgeordneten – genauso wie die Unionisten aus Nordirland – der Fraktion der Konservativen in Westminster an. Formell handelte es sich bei der Unionist Party in Schottland und der Conservative Party in England und Wales aber um zwei voneinander unabhängige Parteien. Nach der Wahlniederlage nach der Unterhauswahl 1964 vereinigte sich die Unionist Party mit der Conservative Party in England und Wales zur Conservative and Unionist Party (meist kurz Conservative Party). Die heutige Scottish Conservative Party steht in der Nachfolge der Unionist Party.[1]

Die Ursprünge der Partei lagen in der Spaltung der Liberal Party im Jahr 1886. Diese Spaltung war aufgrund der innerparteilichen Differenzen über die Frage der Home Rule Irlands im Rahmen des Vereinigten Königreichs erfolgt. Liberale Unionisten waren gegen die von Premierminister William Ewart Gladstone vorangetriebene Home Rule, da sie darin den Beginn der Auflösung des Vereinigten Königreichs und britischen Empires sahen. Die abgespaltenen liberalen Unionisten gingen in Schottland ein Wahlbündnis mit den schottischen Konservativen ein und vereinigten sich mit diesen im Jahr 1912 zur Unionist Party.

Parteigeschichte

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Inhaltlich gab es relativ wenig Differenzen zu den Konservativen in England und Wales. Jedoch pflegte die Unionist Party ein ausgeprägtes schottisches Eigenbewusstsein. Eingedenk der ausgeprägten liberalen Tradition in Schottland vermied sie auch den Begriff „konservativ“. Zum Teil war die Partei durch die presbyterianisch-protestantische Tradition Schottlands geprägt. Die Eigendefinition als schottische Partei wurde in Wahlkampfzeiten auch gegen die Labour Party genutzt, die als landesfremde, von London aus dirigierte, sozialistische Partei porträtiert wurde. Politischer Hauptgegner wurde die Labour Party, nachdem die einst in Schottland dominierenden Liberalen zunehmend an Rückhalt verloren und durch Spaltungen geschwächt wurden, insbesondere durch die Abspaltung der National Liberal Party 1931. Ihre größten Wahlerfolge erlebte die Partei bei den Unterhauswahlen 1924, 1931, 1935 und 1955. Die Partei stellte zwei Premierminister des Vereinigten Königreichs, die offiziell meist als „Konservative“ gezählt werden – Andrew Bonar Law (amtierte 1911–1921 und 1922–1923) sowie Alec Douglas-Home (1963–1965). Nachdem die Partei bei den Unterhauswahlen 1959 und 1964 sukzessive Wahlkreismandate verloren hatte, unterzog sie sich einer Reform und änderte ihren Namen in Scottish Conservative and Unionist Party. Sie schloss sich 1965 der Parteiorganisation der englisch-walisischen Conservative Party an. Weitere Reformen führten dazu, dass sie ab 1977 vollständig als schottische Landesorganisation einer vereinigten konservativen Partei, die sich nun Conservative and Unionist Party nannte, fungierte.[1]

Parteivorsitzende

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Die folgende Tabelle zeigt die Wahlergebnisse der Unionist Party bei Unterhauswahlen in Schottland.

Wahl Stimmenanteil Sitze
Unterhauswahl 1918 30,8 %
28/73
Unterhauswahl 1922 25,1 %
13/73
Unterhauswahl 1923 31,6 %
14/73
Unterhauswahl 1924 40,7 %
36/73
Unterhauswahl 1929 35,9 %
20/73
Unterhauswahl 1931 49,5 %
48/73
Unterhauswahl 1935 42,0 %
35/73
Unterhauswahl 1945 36,7 %
24/71
Unterhauswahl 1950 37,2 %
26/71
Unterhauswahl 1951 39,9 %
30/71
Unterhauswahl 1955 41,5 %
36/71
Unterhauswahl 1959 39,8 %
25/71
Unterhauswahl 1964 37,3 %
24/71
  • David Seawright: An important matter of principle. The decline of the Scottish Conservative and Unionist Party. Ashgate, Aldershot 1999, ISBN 1-84014-066-6.

Einzelnachweise

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  1. a b David Seawright: The Scottish Conservative and Unionist Party: ‘the lesser spotted Tory’? In: Hassan G, Warhurst C (Hrsg.): Tomorrow’s Scotland. Lawrence & Wishart Ltd., 2002, ISBN 0-85315-947-5 (englisch, leeds.ac.uk [PDF] Veröffentlichung auch als POLIS Working Paper No. 13. Februar 2004, University of Leeds).